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Fakten zur Aufführung 

DIE ZAUBERFLÖTE
(Wolfgang A. Mozart)
28. November 2002

Bremer Theater

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KALEIDOSKOP

Die aktuell-interpretierenden Versatzstücke der "kritischen Zauberflöten- Rezeption" bestimmen Gisbert Jäkels Konzept für Regie und Bühne: Hinterfragen pseudoidealistischer Ideen mit uniformierten Eingeweihten, der gemeinsamen Sache von Sarastro und Königin der Nacht, Flucht von Pamina und Tamino als "Lösung".

Die Bühne lebt von Elementen der Tradition visueller Kommunikation: Laterna Magica, Dias, Filmbilder.

Das Sängerensemble nimmt das Angebot des Kaleidoskops finstererer Ideologien (z.B. Monostatos als "blonde Bestie"; Sarastro als geiler Guru) spielfreudig auf, lässt aber letzten sängerischen Glanz vermissen. Auch der vorzüglichen Pamina von Marion Costa fehlt bei aller Intensität die absolute Kunst der Phrasierung. Das kompetente Bremer Ensemble ist gefangen in dem inkonsequenten Regie-Konzept. Karl Humls wohlklingender Sarastro, Christoph Wittmanns bisweilen angestrengter Tamino, Iris Kupkes Königin der Nacht ohne leidenschaftliche Exaltationen, Armin Kolarczyk Papageno als normal-exzentrischer Outcast im Gefängnis der Ideologien mit prima Spielbariton; enttäuschend die 3 Knaben, luxuriös besetzt die 3 Damen.

Christina Domnick dirigiert präzis, die Bremer Philharmoniker sind engagiert bei der Sache, doch das Ergebnis ist ein munterer Mozart ohne selbstbewusste Akzentuierung.

Im Publikum überwiegen jugendliche Besucher, die den Vorgängen und der Musik durchaus enthusiastisch folgen und auch die "abgeklärten" Hanseaten mitreißen. Weshalb im Programmheft statt einer speziellen Regie-Erläuterung ein Uralt-Aufsatz abgedruckt ist, bleibt unerfindlich. (frs)