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Fakten zur Aufführung 

BRUNDIBAR
(Hans Krasa)
5. November 2005 (Premiere)

Bremer Theater

Points of Honor                      

Musik

Gesang

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Bewegende Botschaft

Die Oper entstand 1938 in Prag, wurde im KZ Theresienstadt aufgeführt; der Komponist wurde in Auschwitz ermordet; der kraftvoll-mutige Schlusschor („Ihr müsst auf Freundschaft bau’n…“) wurde im SS-Propagandafilm brutal missbraucht.

Das engagierte Bremer Theater nimmt sich des auratischen Werks in exzeptioneller Weise an: eine Oper mit Kindern für Kinder in perfekt-professioneller Manier – mit den Mitteln avancierten Theaters und bewegender Emphase.

Solisten und Chor des großartigen Kinderchors des Bremer Theaters agieren und singen mit konzentrierter Leidenschaft, vermitteln Leid und Widerstand der Kinder gegen den selbstsüchtigen Leierkastenmann mit emotionaler Intensität. Hilflosigkeit und die Kraft solidarischen Handelns werden unmittelbar vermittelt. Ralitza Ratcheva und Simon Pühn verkörpern die Protagonisten äußerst anrührend, Katherine Lippert singt das eingefügte Smetana-Wiegenlied mit hoch erstaunlichem Einfühlungsvermögen.

Christian Günther leitet das Jugendsinfonieorchester Bremen mit Mitgliedern der Bremer Philharmoniker auf der Seitenbühne voller Engagement, gibt der an Weill und Dessau orientierten knüpferischen Musik Krasas mitreißende Kraft.

Julia Haebler ermöglicht mit ihrer animierenden Regie dem hoch engagierten Kinder-Ensemble permanent die Möglichkeiten zu authentischem Agieren.

Auf der ungemein breiten Bühne ergibt die Konstellation von flexibel-wandelbaren „Kommoden“ und versteckten Versenkungen (Tobias Kreft) einen variablen Kommunikationsraum, der von den phantasievoll kostümierten Kindern (Kostüme: Christin Bokelmann) mit Leidenschaft genutzt wird.

Das Premierenpublikum – zumeist enthusiasmierte Teens und Twens – in der so gar nicht „repräsentativen“ Concordia-Theaterwerkstatt geht gebannt mit, erlebt ein Zeitstück beklemmenden Zuschnitts und feiert alle Beteiligten mit viertelstündigen Ovationen. (frs)