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Ambivalent - Märchenhaft
Andreas Baesler gelingt ein faszinierendes Meisterwerk der Regie-Kunst:
auf der einen Seite eine schlüssige psychoanalytische Interpretation des
Märchens als Welt des "Frühlingserwachens" eines Mädchens zwischen Kindheit
und Jugend: auf der anderen das bezwingend emotionale Ereignis einer Welt
der Gefühle.
Bühne und Kostüme von Andreas Wilkens und Henrike Bromber intensivieren
mit der Konfrontation von realistischer Situation (KuK-Mädchenpensionat)
und zerstörten Märchen-Idyllen das sinnlich wahrnehmbare Faszinosum der
Konfrontation von Traum und Wirklichkeit.
Jonas Albers Dirigat übernimmt mit dem spielstarken Staatsorchester Braunschweig
dieses Konzept und demonstriert die Vielschichtigkeit der Dvorak-Kompositionen
in all ihren Facetten: ein emotionales Klangerlebnis hoher Qualität!
Mit Manuela Uhl ist eine fantastische Rusalka zu sehen und zu hören: bezwingend
in ihrer unprätenziösen Bühnenpräsenz, stimmlich in allen Nuancen einfühlsam-ausdrucksvoll.
Frank von Hoves Wassermann beeindruckt darstellerisch und mit sonorem
Bariton, Chariklia Mavropoulou gibt als Fremde Fürstin und Hexe ein fulminantes
Rollenporträt und Kor-Jan Dusseljees Prinz vermittelt sowohl den erträumten
Prinzen als auch den egoistisch Liebenden.
Das Braunschweiger Premierenpublikum genießt die eigene Präsenz, bestaunt
Geschehen, Musik und Gesang, hat aber offenbar Probleme mit der Ambivalenz
der Abläufe ("das ist doch alles sehr verworren"). Die aggressive Ignoranz
vergangener Tage ist eindeutig passé! (frs) |
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