Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

DIE SACHE MAKROPULOS
(Leos Janacek)
6. November 2004

Staatstheater Braunschweig


Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Bloß ein Kriminalfall

"Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst." Auf diese Plattitüde verkürzt Regisseurin Kerstin Maria Pöhler die bizarre Konstruktion Karel Capeks - und erzählt folgerichtig einen hochkomplizierten Kriminalfall, der aber und nur als Folie für die aggressive anspielungsreiche Komödie des anarchischen Zynikers von Interesse ist.

Dass auch Janaceks geniale Musik eine Geschichte abrupter Brechungen vermittelt, wird aus dem Graben erregend hörbar, in dem Jonas Alber mit dem Staatsorchester Braunschweig hochpräzis zu Werke geht.

Die Schwierigkeit tschechisch zu singen - und das bei der kalkulierten Tongebung Janaceks - wird auch in Braunschweig wieder deutlich: Anna-Katharina Behnke lässt als Emilia Marty ihre hohe Kunst expressiver Phrasierung leuchten; die Akteure der vielen anderen Rollen werden den musikalischen Janacek-Intentionen gerecht, sind im Agieren jedoch durch das uninspirierte Regie-Konzept gehemmt.

Auch die konventionelle Bühne (Türen auf verschiedenen Höhen, alles in Schwarz) von Frank Fellmann vermag es nicht, mehr als eine Dekoration für ein rätselhaftes Konversationsstück zu sein; der kritische Esprit von Libretto und Partitur wird aufgesogen im tristen Dunkel einer Pseudo-Realität.

Das Publikum wird in einer Einführung ausführlichst mit den Verästelungen des Falles vertraut gemacht, hat gut lesbare Übertitel als Hilfe, bleibt aber trotzdem das Opfer der fixen Regie-Idee. Herzlicher anerkennender Applaus für Ensemble und Orchester. (frs)


Karten unter (0531) 12 34 567