Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

GÖTTERDÄMMERUNG
(Richard Wagner)
27. Oktober 2001

Staatstheater Braunschweig

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

DAS RISIKO BLEIBT

Am Schluss des Welten-Dramas liegt der Unheils-Ring leuchtend am Bühnenrand, alle Beteiligten - von Siegmund bis Wotan - folgen Brünhilde mit dem toten Siegfried in den grünlich leuchtenden Untergang - nur Alberich bleibt, starrt auf den Ring: Intensives Ende einer zeitweise atemberaubenden Inszenierung von Uwe Schwarz mit nachvollziehbarem Konzept und viel Gespür für die darstellerische Kompetenz von Chor und Ensemble.
Bernd Damovsky arbeitet mit einer großflächigen Bühne, versehen mit aussagestarken Metaphern: Siegfried mit einem belaubten Birkenstamm, Brünhilde im Zelt, die Rheintöchter im Museum mit abfalldurchsetztem Rheinwasser-Aquarium.
Jonas Alber spielt mit dem Staatsorchester Braunschweig temperamentvoll nach dem Prinzip "Wagner wäre nach Hollywood gegangen": bildkräftig, Effekte auskostend, jedes Handlungsmoment unterstreichend - dabei immer im Dienst der Story und der Sänger! NB: Ein dickes Lob für den virtuosen Paukisten.
Im Ensemble beweist Sarah Johannsen, welchen Weg sie zurückgelegt hat: eine herrlich ausgewogene Stimme, außerordentlich klar in den Höhen mit einer kraftvollen Mittellage - und dazu eine zurückhaltend-intensive Bühnenerscheinung mit großer Ausstrahlung! Andrew Zimmermans Siegfried fehlt - bei allem glaubhaften Spiel und stimmlicher Duchsetzungsfähigkeit - der strahlende Glanz des "Heldentenors". Dagegen brilliert Gregory Frank als Hagen! Besonders hervorzuheben in einem prima Ensemble: Yanya Guo als beredsam-scheiternde Waltraute.
Dem Braunschweiger Publikum war das Ringprojekt wohl vom Hörensagen als zu unkonventionell verdächtig, und so gerät der Beifall nach dem langen ersten Akt fast unhöflich spärlich, steigert sich aber am Ende zum Enthusiasmus! (frs)