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Fakten zur Aufführung 

DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN
(Igor Stawinsky)
9. Februar 2002

Schauspielhaus Bochum

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RÜHREND

Grundlage des Stückes ist ein russisches Volksmärchen. Strawinsky schafft die Musik zum Stück oder eine eigene musikalische Wirklichkeit. Die Musik berührt wirklich, ist nie kitschig, nie theatralisch, und scheint auch die teilweise unnötig banalen Weisheiten des Textes im zweiten Teil manchmal zu ironisieren. Die Musik ist besser als der Text.

Für die Musik war das Merlin Ensemble Wien zuständig. Und dieses kleine Ensemble, bestehend aus sieben Musikern, spielt grandios. Spielt als Ganzes, ist rund. Arbeitet mit der Sprecherin Lore Brunner, die sich um das Nichtmusikalische kümmert. Die Freude an der Musik und die Könnerschaft berühren. Ohne Abstriche.

Lore Brunner ist eine Theatergröße. Spielerisch variiert sie zwischen den erzählten Rollen. Gibt dem Teufel einen französischen, schmeichlerischen Akzent. Im nächsten Moment ist sie der etwas grobschlächtige Sepp in schweizerdeutsch. Dann wieder Erzählerin in Hochdeutsch. Fast während des ganzen Stückes bleibt sie am Tisch sitzen und spielt, was man innerhalb dieses minimalen Raumes spielen kann. Das Knie erhebt sie bis zu den Ohren, um laut aufzustampfen. Schmerz und Verzweiflung drückt sie mimisch aus. Nur einmal verschwindet sie, während des Liebestanzes, mit ihrem Gesicht hinter einem Fächer.

Abgesehen von sieben Musikern und Lore Brunner in der Mitte, jeweils auf schlichten Holzstühlen, bleibt die Bühne ein schlichter Raum. Die Hinterwand ist leuchtend blau, mehr bedurfte es nicht.

Das Publikum ehrte die Künstler mit viel Beifall. Insbesondere schienen sich viele über den Auftritt von Lore Brunner in Bochum zu freuen. Sowohl sie als auch der Regisseur Hermann Beil arbeiteten früher mit Peymann am Schauspielhaus Bochum.