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RÜHREND
Grundlage des Stückes ist ein russisches
Volksmärchen. Strawinsky schafft die Musik zum Stück oder eine eigene
musikalische Wirklichkeit. Die Musik berührt wirklich, ist nie kitschig,
nie theatralisch, und scheint auch die teilweise unnötig banalen Weisheiten
des Textes im zweiten Teil manchmal zu ironisieren. Die Musik ist besser
als der Text.
Für die Musik war das Merlin Ensemble Wien zuständig. Und dieses kleine
Ensemble, bestehend aus sieben Musikern, spielt grandios. Spielt als Ganzes,
ist rund. Arbeitet mit der Sprecherin Lore Brunner, die sich um das Nichtmusikalische
kümmert. Die Freude an der Musik und die Könnerschaft berühren. Ohne Abstriche.
Lore Brunner ist eine Theatergröße. Spielerisch variiert sie zwischen
den erzählten Rollen. Gibt dem Teufel einen französischen, schmeichlerischen
Akzent. Im nächsten Moment ist sie der etwas grobschlächtige Sepp in schweizerdeutsch.
Dann wieder Erzählerin in Hochdeutsch. Fast während des ganzen Stückes
bleibt sie am Tisch sitzen und spielt, was man innerhalb dieses minimalen
Raumes spielen kann. Das Knie erhebt sie bis zu den Ohren, um laut aufzustampfen.
Schmerz und Verzweiflung drückt sie mimisch aus. Nur einmal verschwindet
sie, während des Liebestanzes, mit ihrem Gesicht hinter einem Fächer.
Abgesehen von sieben Musikern und Lore Brunner in der Mitte, jeweils auf
schlichten Holzstühlen, bleibt die Bühne ein schlichter Raum. Die Hinterwand
ist leuchtend blau, mehr bedurfte es nicht.
Das Publikum ehrte die Künstler mit viel Beifall. Insbesondere schienen
sich viele über den Auftritt von Lore Brunner in Bochum zu freuen. Sowohl
sie als auch der Regisseur Hermann Beil arbeiteten früher mit Peymann
am Schauspielhaus Bochum.
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