Opera breve
Eine kommunikative Sängerin, eine mozartsichere Pianistin – auf der Bühne ein Notenständer, ein Flügel, ein wenig Licht: So präsentiert sich ein diskussionswürdiges „Projekt“, Mozarts Don Giovanni in komprimierter Form zu vermitteln.
Franziska Dannhelm plaudert munter drauflos, erzählt die Giovanni-Geschichte im lockeren Ton – eben „legere“ – und singt die großen Arien Donna Annas, Elviras, Leporellos, Giovannis, Zerlinas mit herbem Sopran, wandlungsfähig wie ein akustisches Chamäleon.
Doch es fehlt der zündende Funke. Wenn die Zerlina-Arie auf schwäbisch karikiert wird, ergibt sich karikierende Opern-Komik - aber das Flair liebevoller Verballhornung will sich nicht einstellen.
Und Jeong-Min Kim intoniert die so doppelbödige Musik am Klavier mit kontrolliertem Ernst, verzichtet auf überraschende Effekte, interpretiert ein Medley bekannter Musik.
Das Bochumer Schauspielhaus hat diesen „Opernführer“ offenbar eher halbherzig ins Programm genommen; es versammelt sich ein gutes Doppeldutzend aufnahmebereiter Menschen in den Kammerspielen. Sie goutieren Moderation, Gesang und Musik mit geduldigem Wohlgefallen – doch stellt sich keine enthusiastische Zustimmung ein. Eine Performance, die in ihrer braven Form eher als Opern-Einführung im musiktheater-pädagogischen Umfeld reüssieren kann. (frs)
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