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Fakten zur Aufführung 

SZENEN AUS GOETHES FAUST
(Robert Schumann)
14. Juli 2004

RuhrTriennale
(Jahrhunderthalle, Bochum)

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

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Bühne

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Publikum

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Das Glück der Erlösung

Die ausgewählten Goethe-Texte spiegeln sich in Schumanns musikalischer Deutung: reale Situationen, Naturmystik und metaphysisches Jenseits verschmelzen zu romantischen Stimmungen mit der Erlösungsapotheose.

Sylvain Cambreling zelebriert mit dem ungemein spielsicheren Musikern des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg die sich permanent steigernde Emotionalität mit faszinierender Intensität.

Matthias Goerne singt den Faust zwischen irdischen Leiden und Hoffen auf Erlösung mit stupender Artikulationskultur, schöpft aus seiner unnachahmlichen Kunst als Liedsänger. Christiane Oelzes Gretchen vermittelt "beseeltes" Singen in höchster Vollendung, gibt ihrer Verzweiflung anrührenden Ausdruck. Frode Olsen imponiert mit beherrschtem Bass voller Dämonie als Mephisto; und das gesamte hochkarätige Ensemble beherrscht den Grat zwischen pastoraler Ruhe und extremer Bedrohung mit stimmsicherem Glanz.

Dazu die fantastischen Chöre: Vor allem in der kumulierenden Apotheose geht der Chorgesang vom besten unter die Haut, der slowakische Philharmonische Chor - effektvoll separiert in Herren- und Damenchor! - und der staunenswert disziplinierte Knabenchor der Chorakademie Dortmund!

Der erneute Triumph absoluter Spitzenleistungen wird vom RuhrTriennale-Publikum fast andächtig bestaunt und am Schluss (wie eine Erlösung) begeistert gefeiert. Ein dramaturgischer faux-pas: Pause nach Fausts Tod; auseinandergerissen die immanente Dramatik, Irritationen beim Publikum. Und: Ein Hauch von Szene hätte der sterilen konzertanten Konfiguration gut getan. (frs)