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DIE BITTER-SÜSSE WELT DER TRÄUME
In den changierenden Welten der Mythen
und der "Realitäten" verlegt Gregor Horres das "lyrische Märchen" von
Rusalka, der Nixe - Traumwelten für die jeweils anderen, für Rusalka und
den Prinzen; Rusalka kann ihre "isolierte Kanalwelt" (Bühne Rudolf Rischer)
verlassen - ob allerdings die "leidenschaftslose, reine Liebe" Rusalka
"erlösen" und sie in den "Traumbildern und Erinnerungen" weiter lebt,
bleibt die Behauptung des Dramaturgen: Auf der Bühne legt Rusalka das
Märchenbuch beiseite und verabschiedet sich von den Illusionen.
Peter Kuhn intoniert mit dem gut aufgelegten Philharmonischen Orchester
Bielefeld die weite Palette musikalischer Verweise Dvoraks voller Engagement
und unsentimentalem Wohlklang.
Der Focus auf die existentielle Frage nach unseren unerfüllbaren Sehnsüchten
verkörpert das spielfreudig harmonisierende Ensemble mit adäquatem gesanglichen
Gestus: Luca Martin als Prinz, Sharon Markovich als Fürsten, der Wassermann
Alexandre Vassilievs und die Jezibaba Martina Borsts überzeugen und imaginieren
ebenso wie Lassi Partanens Heger, Cornelie Isenbürgers Küchenjunge und
der Jäger Alexander Marco-Buhrmeister - Eteri Gvasava ist eine nixenhafte
Erscheinung, voller Geheimnis, aber auch voller Emotion, mit einschmeichelnder
Stimme, die den Ausdruck für Erschrecken und Leid hoch impressiv findet.
Das Nachmittags-Publikum war sichtlich ge- und berührt, dankte mit herzlichem
langanhaltenden Applaus - Regie-Idee, Bühnenoptik, Musik und Gesang hatten
die kommunikativen Sehnsüchte der Menschen erreicht. (frs)
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