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Fakten zur Aufführung 

IN SACHEN GASPARONE
(nach Carl Millöcker)
28. März 2008
(Premiere: 8. Dezember 2007)

Theater Bielefeld


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Räuber-Romantik vor Gericht

Eine hinreißende Idee innovativer Operetten-Herrlichkeit: die Räuber-Romantik – lustvoll karikiert – vor einem dieser unsäglichen „Fernseh-Gerichte“ – gnadenlos verballhornt.

Bielefelds Regisseurin für die attraktive kleine Bühne, Birgit Kronshage, erarbeitet ein Konzept verblüffender Verfremdung mit vielen überraschenden Handlungs-Varianten – mit subtilem Humor bei aller Liebe zum Sujet.

Katharina Rode stellt, satirisch akzentuiert, das Mobiliar der TV-Gerichts-Shows auf das Podest des intimen Opern-Studios, schafft mit beherrschendem Richter-Podium und Stühlen für die Prozessbeteiligten ein assoziationsreiches Ambiente.

Ulrich Neuweiler ist die Richter-Karikatur, persifliert die Salesch-Attitüden mit grandioser Souveränität und beweist seine fulminante schauspielerische Kompetenz! Als Benozzo, der fahrig-zwiespältige „Verteidiger“ agiert Lassi Partanen – singt seine Statements mit herrlichen Zwischentönen. Corinna Kuhnen gibt die Carlotta als indifferent-kontaktsüchtige „Staatsanwältin“ und gibt dieser Karikatur der Rechtspflege stimmlich-agilen Ausdruck. Sebastian Pilgrim – Student der Detmolder Musikhochschule! – springt als anklagender spießiger Nasoni ein, macht seine Sache tapsig-brillant und überzeugt mit einer konzentriert-kraftvollen Stimme. Ipca Ramanovic fasziniert als angeklagter Frauen-Typ Gasparone mit einem tief timbrierten Tenor – gefühlvoll phrasierend, sicher in allen Lagen – der Musterfall eines Operetten-Tenors im Peter Anders-Stil!

Gesungen werden alle Highlights der Millöcker-Operette – und gespielt wird die melodiöse Musik von einer frappierend besetzten „Combo“, arrangiert und geleitet von Eberhard Fritsche – Klarinetten, Tuba, Klavier und mit dem Tonmeister (!) Thomas Noack mit Percussion, Geige, Gitarre, Mandoline und singender Säge – herzerfrischender musikalischer Witz!

Prima Atmosphäre im Bielefelder Studio, viel Verständnis für die Operetten-Persiflage, für die bissige TV-Satire -- und viel Beifall für Musiker und Sänger-Darsteller! Einhellige Meinung: Mehr !! (frs)
 




Fotos: Theater Bielefeld