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Fakten zur Aufführung 

AHASVER
(Volker David Kirchner)
9. Mai 2001 (Premiere der Uraufführung)

Theater Bielefeld

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GROTESKER TOTENTANZ

Volker David Kirchners szenisches Oratorium des Ahasver-Mythos gerät zum Totentanz in einem Kreislauf der abendländischen Unmenschlichkeit. Die expressive Musik Kirchners lebt von zahlreichen Verweisen, endet mit Schuberts "Leiermann". Bedeutung gewinnen lineare Handlung und eher illustrierende Musik durch aktionsreiche Regie und groteskes Bühnenbild von Andrej Woron, den traditionsbewußten Großmeister der Theater-Avantgarde.
Dirk Kaftan, der junge "modern"-orientierte Dirigent, leitet das hingebungsvoll-präzise Philharmonische Orchester Bielefeld konzentriert-sensibel, Akzente der Eklektik Kirchners auskostend.
Der Chor (Leitung: Angela Seeman) ist choreographisch top und singt präzis - ebenso wie das große Ensemble mit einem eher farblosen Johannes M. Kösters als Ahasver; für virtuosen Gesang bietet die auf Sprechgesang fixierte Partitur Kirchners allerdings keine Chance.
So bleibt dem aufmerksamen Publikum im relativ gut gefüllten Haus der Respekt vor einem bewegenden Menschheitsthema sowie die Bewunderung für Worons Theaterkunst und die Akzeptanz der ruhig strömenden Musik - atemlose Betroffenheit entsteht nicht. PS: In Duisburg ist Trojahns "Was ihr wollt" übertitelt - das hätte den komplexen historischen und z.T. philosophischen Texten auch in Bielefeld gut getan. (frs)