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Fakten zur Aufführung 

UNDINE
(Albert Lortzing)
28. Januar 2006 (Premiere)

Stadttheater Bremerhaven

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Maßvoll modern

Bremerhaven – Stadt am Meer, weit im Norden, in jüngster Zeit wieder mehr im Gespräch besonders durch das Deutsche Auswandererhaus. Dass sich die nüchterne Hafenstadt in den letzten Jahren baulich deutlich erneuert hat und zu einem lohnenden Ausflugsziel geworden ist, lässt manchmal vergessen, dass es nahe an Hochschule und Hafen ein Stadttheater gibt, das in Angebot und Qualität anderen größeren und kleineren Städten des Landes in nichts nachsteht.

Das war jetzt wieder festzustellen bei einer Neuinszenierung von Lortzings „Undine“. Seit einigen Jahren nur selten auf den Spielplänen des Landes zu finden, in Knaurs Großem Opernführer noch nicht einmal mit einem eigenen Kapitel gewürdigt (dafür jedoch in Harenbergs Opernführer), hat sich Peter Grisebach mit einer reellen Inszenierung an diesem Werk versucht. Herausgekommen ist eine ansprechende Aufführung in maßvoll modernem Gewand, die das Publikum hoch erfreute.

Das lag natürlich auch an den sängerisch und darstellerisch engagiert agierenden Protagonisten, allen voran Franka Kraneis als Undine, die in dieser anspruchsvollen Rolle brillierte. Ihre eindringliche Stimme geriet allerdings manchmal noch etwas schrill und man möchte ihr wünschen, dass sie dieser Zeit gibt, sich in Ruhe zu entwickeln, - vorzeitiger Verschleiß dieses noch jungen Organs wäre bedauerlich. Michael Putsch als Ritter Hugo von Ringstetten, der ihren Verführungsküsten erliegt, allerdings zwischendurch wieder Bertilda (Melanie Maennl: wuchtig und stimmgewaltig) zugewandt ist, überzeugte mit souveräner Spielfreude und geschmeidiger Stimme, die mit sensiblen Tönen gekonnt umgehen kann. Alban Lenzen beeindruckte als Kühleborn. Tomasz Kwiatkowski (Veit) und Robert Toth (Hans) ließen die Herzen der Zuschauer durch pralle Komik und Stimmqualität hüpfen. Yvonne Blunk (Marthe) und Klaus Damm, großartig in der Rolle des alten Fischers Tobias, rundeten den Gesamteindruck ab.

Hartmut Brüsch führte das Orchester des Hauses mit Akzentuierung und Schwung durch die Partitur. Ausnahmslos jede Arie erhielt kräftigen Zwischenapplaus. (gh)