Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

DIE SEIDENE LEITER
(Gioacchino Rossini)
2. März 2004

Deutsche Oper Berlin

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Klang-Kaskaden

Alberto Zedda, der faszinierende Rossini-Maestro, treibt das Orchester der Deutschen Oper Berlin zu selten gehörten Tempi, mit Wahnsinns-Streicherkaskaden, exaltierten Soli der Holzbläser und einer betörenden Dynamik: Musik als Ausdruck spielerisch genommener Gefühle - mediterrane Lust auf Hochtouren!

Das intrinsisch begeisterte Ensemble bewegt sich locker animiert vor dem Orchester (Abendspielleitung: Gerlinde Pelkowski) mit einer bukolischen Landschaft als Prospekt im Hintergrund und lustvoll genutzten Türen für komische Auftritte und Abgänge - singt dabei Belcanto vom Feinsten. Eva Mei ist der weibliche Mittelpunkt des Wettbewerbs der Liebhaber, wunderbar leichthin, mit glänzenden Läufen und Koloraturen, Enrico Marabelli gibt den tumben Germano als "blöden" Verursacher aller Verwicklungen, beherrscht Rossinis Ziselierungen perfekt, Kennth Tavors Tenor strahlt im virtuosen Belcanto als geheimer Ehemann, Carlo Lepore mimt den geplanten schwerenöterischen Gemahl, beherrscht den kantablen Klang auch in tiefen Regionen - bekommt schließlich die kokette Lucilla, von Andion Fernandez in ihrer großen Arie brillant charakterisiert, als Vormund bleibt dem sonor-flexiblen Walter Pauritschnur die Absegnung des happy ends.

Das als störrisch bekannte Bismarck-Oper-Publikum reagiert im nahezu vollbesetzten Haus auf die extraordinäre konzertante Präsentation des damals revolutionären Rossini-Frühwerks von 1812 zu großen Teilen geradezu enthusiastisch: das viel kritisierte Haus (zumeist zu Unrecht) hat einen spektakulären Erfolg! (frs)