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DIDAKTIK
Händels Saul - der Triumph des proletarischen
David als volksverbundenem Helden - ist eine typische Produktion der Komischen
Oper in der Nachfolge des realistischen Musiktheaters Walter Felsensteins.
Anthony Pilavachi inszeniert in der zweigeteilten Bühne Dieter Richters
(oben die Mächtigen, unten das Volk) das didaktische Drama um die demokratische
Problematik der Herrschaft. Die vortrefflichen "Kollektive" Orchester
und Chor bestimmen das Geschehen, Händel unter Leitung Alan Hackers temporeich
präsentierend, den plebiszitären Druck intensiv vermittelnd (Chorleitung
Peter Wodner).
Der eher vage Saul Johannes Schmidts hat im David Jochen Kowalskis einen
fulminant-unsicheren Gegenspieler und mit den Töchtern Merab und Michal
(Romelia Lichtenstein und Marcela de Loa) zwei divergierende weibliche
Gegenspielerinnen.
Die Aufführung wirkt eigentümlich leblos, der "singende Mensch" (Felsenstein)
bleibt außen vor, und dem Publikum fehlt der revolutionäre Furor. (frs)
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