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Kommunikationsdefektmontageninstallation
In Helmut Öhrings opernhafter Kommunikationscollage werden die klassischen
Musikinstrumente zum Teil alternativ bespielt, wirken sich steigernd zur
Artikulation archaischer Gefühle. Sie werden mit großer Perfektion technisch
verstärkt, mit eingespielten Tönen vermischt, durch Sprechgesang und Singstimmen
kontrastiert, wobei Anleihen aus Madrigalkompositionen die wesentliche
Charakteristik der Musik ausmachen. Eingespielte Texte und projizierte
Bilder - auch übersetzt in Gebärdensprache - vermitteln die Wandlung des
Kriminalfalls Wozzeck in eine gesellschaftliche Katastrophe.
Das Sinfonieorchester Aachen überzeugt mit einer großen Sensibilität für
den Zusammenhang der fragmentarischen Elemente; die Surround-Sound-Installation
von Torsten Ottersberg und Ralf Sunderdick werden von Jeremy Hulin effektiv
genutzt.
Mit Agnete Munk Rasmussen, Sibylle Fischer und Judith Berning beweisen
drei Sängerinnen ihre Freude an der Erreichung der Grenzen ihrer Stimmen.
Jörg Wilkendorf kommentiert das Geschehen an der E-Gitarre mit einem eher
trivialen Rock-Sound. Michael Simon hat dieses Konglomerat von Texten
und Bildern, Orchesterklang und Gesang plus Gebärdensprache zu einem höchst
eindrucksvollen Gesamtkunstwerk.
Im Aachener Theater verfolgt ein aufmerksames Publikum das komplexe Geschehen
mit großer Spannung und honoriert die großartige Ensembleleistung mit
dankbarem Applaus. (frs)
Karten unter (0241) 47 84 244 |
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