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Fakten zur Aufführung 

STREEET SCENE
(Kurt Weill)
13. Dezember 2002

Theater Aachen

Points of Honor                      

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LIFE MUST GO ON

Von Kurt Weills "Chanson-Stil" ist in Street Scene wenig zu hören: er orientiert sich vielmehr am Big Band-Jazz, an Gershwin und dem amerikanischen Musical-Sound. Diese eklektische Mischung interpretiert das Sinfonieorchester Aachen (Leitung Bernhard Moncado) hoch authentisch, setzt vor allem im Schlagzeug vibrierende Akzente.

In einer himmelstürmenden, zugleich beengenden Skyscrapper-Schlucht mit den in Verliesen führenden Metalltreppen (Bühne: Thomas Armster) spielt sich das Alltagsleben ab, eindrucksvolle Studien des amerikanischen Credos "Life must go on" - trotz menschlicher Kränkungen, aggressiver Nachbarschaft und radikal-mörderischer Realität (Dramaturgie: Sophie Becker).

Bruno Klimek nutzt die Räume für ein hektisches Kommunikations-Tohuwabohu, gibt aber Chancen für die Individualisierung der nur im Pragmatismus existierenden Personen, die aneinander leiden.

Diese diffus-beklemmende Unabänderlichkeit wird vom hoch motivierten Aachener Ensemble hinreißend leidenschaftlich demonstriert. In emphatischer Darstellung und musikgerechten "Arien" und Ensembles beweist das Aachener Theater seine enorme Leistungsfähigkeit, immerhin sind ca. dreißig (!) Rollen zu besetzen (und das auch noch in Doppelbesetzungen). In Erinnerung bleiben die jugendlich-unbefangene Judith Berning als Rose, der brachiale Vater Derrick Lawrence, die hilflose Mutter Lisa Graf sowie Michael Ende als verstört-liebender Sam.
Das Aachener Publikum - sehr viele junge Zuschauer - lässt sich schnell auf gängige Musik und nachvollziehbare Konflikte ein, spart nicht mit Beifall! (frs)