Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

OTELLO
(Giuseppe Verdi)
28. Oktober 2005
(Premiere: 24.9.05)

Theater Aachen

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


Tickets

(0241) 47 84 244

 

zurück       Leserbrief

Auf dem Laufsteg

„… all your dreams fulfill“: die enthusiastischen Ankündigungen des neuen Aachener Intendanten Michael Schmitz-Aufterbeck werden mit einem wahrhaft hinreißenden Otello im theaterzelt traumhaft wahr! Volker Thiele lässt das atmosphärisch dichte Zelt am Tivoli-Stadion zum Ort der Handlung werden: ein Laufsteg, umgeben an drei Seiten von Zuschauertribünen, das Orchester auf einem Podest dahinter; Eduard Joebges setzt dramatisierendes Licht.

Frank Hilbrich inszeniert das Intime im Öffentlichen: für Otello und Desdemona gibt es keine Privatheit; die Intrige Jagos findet vor Publikum statt – ein theatrales memento mit Leidenschaft!

Norbert Schmittbergs kraftvoll-dramatischer Tenor gibt dem manipulierbaren Otello volksheldenhafte Statur; Irina Popovas Desdemona gelingen emotionale Passagen von höchster Intensität auch in exponierten Lagen; Boris Trajanow gibt einen listig-hinterhältigen Jago mit kernigem Bariton; das Ensemble überzeugt mit rasant-emotionalem Agieren und klangstarker Intonation. Die brutal-hallende Akustik des Zelts wird souverän beherrscht.

Marcus R. Bosch geht mit dem Sinfonieorchester Aachen Verdis Musik im Stil einer Kommentierung archaischer griechischer Tragödien an: unvermittelt-hart im Klang, beschwörend in den eher reflektierenden Phasen, angemessen-unterstützend in der Sänger-Begleitung.

Das Aachener Publikum goutiert diese hämmernd-emotionale Performance (verstärkt wirkend durch zum Teil in den Tribünen sitzenden Chor) und reagiert enthusiastisch. Die nähere Zukunft verspricht eine gelebte Nähe zwischen Theater, Stadt und Publikum in Aachen! (frs)