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Ohne Magie
Nachdem Salieri umständlich seinen Sessel gefunden hat, wird dreißig Minuten
lang die Mozart_passage aus Hesses Steppenwolf vorgetragen. Der einzige
Gewinn: Man erlebt, wie viel mehr Thomas Mann von klassischer Musik verstand.
Die singenden Schauspieler bleiben starr, singen gehemmt, vermitteln weder
Salieris Depressionen noch Mozarts Verve.
Die Piano-Begleitung bleibt korrekt, ohne einen Hauch der "Göttlichkeit"
Mozartscher Kompositionen zu vermitteln, die von Rimski-Korsakow intendiert
ist.
Die Regie Ulrike Jühes verbleibt im leblosen Einerlei, die szenische Parallelität
zum Schachspiel vermag keine Tür zum tieferen Verständnis zu öffnen.
Die Bühne mit dem Freizeit-Schach-Szenario und dem Sessel-Ensemble vermag
keine Imagination zu vermitteln.
Im Aachener mÖrgens - einem ehemaligen Fabrikgebäude - feiern Kommilitonen
die Präsentation ihrer Kollegen; doch bleibt nicht das Erlebnis der "jeux
de pouvoir". (frs)
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