Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

AIDA
(Giuseppe Verdi)
8. März 2009
(Premiere: 31. August 2008)

Theater Aachen


Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Abrupt gestoppt

Verdis Musik hebt geheimnisvoll-vielgründig an, das sensible Zusammenspiel des Sinfonieorchesters Aachen unter dem animierend-kommunizierenden Marcus R. Bosch kommt aus der Stille, entfaltet Wirkkraft in fast ätherischer Dynamik. Ein luzider Bühnen-Prospekt von Oliver Brendel mit einer märchenhaften Nil-Szenerie wird gestört durch verwirrend schwebende Hornissen-Flugzeuge, die sich zu beherrschend-drohenden Lancaster-Bombern steigern. Ewa Teilmans geht es als Regisseurin offenbar um die europäisch-involvierten Kriege am Nil mit kolonialen Ansprüchen und dem terroristischen Mahdi als große Metapher des Kampfes um die Erhaltung der Zivilisation. Die erste Begegnung zwischen Ramfis und Radames gerät zu einer stilisierten Protokoll-Situation ohne sonderliche Intensität, bleibt bloße Vorbereitung zur ersten großen Arie. Und Yikun Chung bereitet stimmlich intensiv vor, holt mit Aplomb zur Celeste Aida aus --

und da, in diesem Moment höchster Stimulanz des Opern-Mythos, im Augenblick der dramatischen Entscheidung --

da tölpelt ein dicker Glatzkopf in die Aachener „Parkettloge“, pflanzt sich in den letzten freien Sitz des dunklen Gemachs, grinst mich Kaugummi kauend triumphierend an.

Die Spannung ist weg, die unentschuldigte – und unentschuldbare – Störung zertrümmert jegliche Konzentration und empört in ihrer Dreistigkeit; es gibt nur eine Konsequenz: Nichts wie weg!

PS.: Die erwartungsvoll-gespannten Gäste aus Maastricht – Teil des Opera- und Musiktheater-Festivals Euregio – erleben natürlich die Aufführung unbedrängt. Und: Sonst gibt es im Theater Aachen ein subtil-kultiviertes Verfahren im Umgang mit Zuspätkommern. (frs)