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Musik und Märchen


 

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Musiktheater der besonderen Art

Für Kinder und Jugendliche ein vernünftiges Freizeitangebot zu schaffen: Darauf wird in Wien viel Wert gelegt. wienXtra nennt sich die Organisation, die regelmäßig ein umfangreiches Programm erarbeitet. In diesem Monat hat wienXtra Talespin eingeladen, im Wiener Rathaus bei freiem Eintritt das zu präsentieren, was Talespin am besten kann. Märchen erzählen auf eine ganz besondere Art.

Wien ist Kinderstadt, ist Familienstadt, ist Jugendstadt. Keine andere europäische Stadt hat so ein großes und nicht-kommerzielles Kinder- und Jugendangebot im Freizeitbereich wie Wien“, erklärt Christian Oxonitsch, Kinder- und Jugendstadtrat, nicht ohne Stolz im Jahresbericht von wienXtra. Diese Organisation ist dafür zuständig, das ganze Jahr über Freizeitaktivitäten „für Kinder, Familien und Jugendliche“ zu organisieren. Daneben bietet wienXtra „Information und Beratung zu verschiedensten Themen und Fortbildung für alle, die mit Kindern und Jugendlichen leben und arbeiten“, wie auf einer der zahlreichen Webseiten nachzulesen ist. Das Besondere ist, dass alle Aktionen fast immer kostengünstig oder gratis sind. „Denn Kultur, Bildung und Mitbestimmung sind kein Privileg, sondern ein Recht für alle“, lautet die mustergültige Devise.

Vor nunmehr sieben Jahren haben die amerikanische Pianistin Chanda VanderHart und die isländische Anna Lea Stefànsdòttir in Wien ein Konzept in die Tat umgesetzt, das eigentlich so naheliegend war, dass es längst hätte erfunden sein sollen. Sie gründen Talespin – Musical Tales for Big & Small. Dabei werden Märchen, Geschichten und Legenden von einem „Erzähler“ vorgetragen, mit zeitgenössischer, teils eigens für Talespin komponierter Musik untermalt und mit Grafiken bebildert. Ein großes Ereignis für die lieben Kleinen – regt doch die Musik noch einmal zusätzlich die Fantasie der Kinder an, ohne von der Geschichte abzulenken. Inzwischen ist aus dem Künstlerduo eine ganze Künstlergruppe geworden, die Idee aber ist die gleiche geblieben. Märchen verzaubern alle Kinder, egal welchen Alters, und die Musik und die Bilder schaffen ihr Übriges dazu.

Glücklich schätzen können sich jetzt die Wiener Kinder im Alter von drei bis acht Jahren, denn wienXtra hat Talespin zu zwei Aufführungen eingeladen, die die Kinder bei freiem Eintritt besuchen können. Im Rahmen zweier „Märchentage“ können die Kinder sich in den Märchenwelten des Wiener Rathauses austoben. Und eben auch Talespin erleben.

VanderHart und Stefànsdòttir haben gezeigt, wie man mit vergleichsweise geringen Mitteln und der richtigen Idee „Hochkultur“ auch in Kindertagen schon vermitteln kann. Jenseits hochsubventionierter Kulturinstitute hat Talespin in Deutschland bislang übrigens keine Nachahmer gefunden.

Michael S. Zerban, 23.3.2013

 


Chanda VanderHart und Anne Lea
Stefànsdòttir wissen, wie man Kinder
in jedem Alter verzaubert.


Worte, Bilder und zeitgenössische
Musik sind die Mittel, mit denen
Talespin das Publikum in den Bann
zieht.


Inzwischen hat Talespin ein
Repertoire erarbeitet und weitere
Künstler gefunden, die sich für die
märchenhafte Idee begeistern.

Fotos: Talespin