In den Herrenhäuser Gärten
Entfesselte Welten – unter diesem Motto stehen die zweiten KunstFestspiele Herrenhausen. Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr hat das Team um Intendantin Elisabeth Schweeger für die zweite Runde des Festivals ein Programm zusammengestellt, das erneut vor allem interdisziplinär angelegt ist. Musiktheater, Konzerte, Kompositionswerkstätten, Film- sowie Wandelkonzerte sind ab dem 27. Mai im historischen Ambiente der Herrenhäuser Gärten zu erleben.
Wie bereits im letzten Jahr nehmen Musiktheater-Projekte wiederum einen besonderen Stellenwert ein. Semele Walk zum Auftakt verbindet eine Bearbeitung Händels mit einer szenischen Umsetzung durch den Regisseur Ludger Engels und Couture von Vivienne Westwood – das Abschreiten eines Catwalks wie bei einer Modenschau wird da durchaus eine Rolle spielen. Ebenfalls den Brückenschlag zwischen älterer Musik und neuer Bearbeitung schlägt Lezioni di Tenebra der italienischen Komponistin Lucia Ronchetti, die Francesco Cavallis Oper Il Giasone in einer ‚Reduktion‘ für Frauenstimme, Männerstimme und Ensemble zeigt.
Dem Ring des Nibelungen nimmt sich Regisseur David Marton an, indem er den Vorabend Das Rheingold in einer Version für zwei Musiker, Schauspieler und Sänger zum Anlass nimmt, das große Epos von einer ganz neuen Seite zu befragen.
Neue Musik und neue Formen des Musiktheaters versprechen zum einen De Gehangenen (Die Gehängten), Text von Josse de Paus, Musik von Jan Kuijken, sowie das neue Musiktheaterprojekt von Heiner Goebbels Max Black.
Mit Ausnahme von Semele Walk sind alle Musiktheater-Projekte Koproduktionen mit anderen Festivals oder auch Theatern. Die Wiener Festwochen, das Staatsschauspiel Dresden, das Konzerthaus Berlin und die Biennale Salzburg sind nur einige der prominenten Kooperationspartner.
Christian Schütte
www.kunstfestspiele-herrenhausen.de.
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