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Regiewerkstatt in Berlin


 
 

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Kooperation für den Regienachwuchs

Die drei großen Berliner Opernhäuser haben sich zusammengeschlossen, um die Chancen des Nachwuchses zu verbessern. Erstmalig wird in diesem Jahr eine Regiewerkstatt durchgeführt, an der sich die drei Häuser beteiligen. Unter dem Motto „Drei Tage. Drei Stücke. Drei Regisseure“ haben Studenten der Regie ein Wochenende lang Gelegenheit, sich unter die Fittiche bekannter Regisseure zu begeben.

Ich finde die Idee großartig, dass sich die großen Berliner Opernhäuser gemeinsam der Aufgabe annehmen, den Regienachwuchs zu fördern“, unterstützt André Schmitz, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheit, eine Idee von Barrie Kosky, die jetzt in die Wirklichkeit umgesetzt wird. Und er weiß auch, was das Besondere an dem Vorhaben ist. „Besonders bemerkenswert ist dieses Projekt dadurch, dass es jungen Regisseuren nicht nur theoretische Kenntnisse, sondern auch praktische Fertigkeiten vermittelt.“ Die Komische Oper, die Deutsche Oper Berlin und die Staatsoper im Schiller-Theater haben eine Regiewerkstatt ins Leben gerufen. Sechs Meisterschüler von Musikhochschulen in Hamburg, München und Berlin erhalten die Gelegenheit, mit renommierten Regisseuren und Sängern aus den Ensembles der drei Häuser an ausgewählten Szenen aus Mozarts Da-Ponte-Opern zu arbeiten. Die Dramaturgen der Häuser haben die Hochschulen ausgewählt, die dann ihre Meisterschüler benannt haben.

Praxis im Vordergrund

Kosky, Intendant der Komischen Oper, hat sein Konzept bereits 2009 entwickelt. „Ich halte es für überaus wichtig, jungen RegisseurInnen die Gelegenheit zu geben, mit professionellen SängerInnen in konzentrierter Atmosphäre zu arbeiten – ohne Requisiten, Kostüme und Bühnenbild, um zu verstehen, dass Opernregie vor allem Arbeit mit SängerInnen ist.“ Eine echte Werkstatt-Situation also. Damit konnte er auch die Kollegen der beiden anderen Häuser begeistern, die sich einverstanden erklärten, das Vorhaben mitzufinanzieren und mit Personal zu unterstützen. So stehen Jan Bosse und Michael von zur Mühlen als erfahrene Regisseure dem Intendanten bei der Umsetzung zur Seite. Drei Regisseure für sechs Meisterschüler – eine durchaus komfortable Personalausstattung, die eine sehr intensive Zusammenarbeit verspricht.

Weitere Förderversprechen oder gar Übernahmeoptionen als nachhaltige Folge dieser Regiewerkstatt gibt es für die Schülerinnen und Schüler nicht. Was aber den Meisterschülern nicht verbietet, durch besonders herausragende Leistungen zu glänzen, mit denen sie sich bei den Häusern empfehlen können. Denn das Ergebnis dieser Werkstatt wird Mitte Juni öffentlich in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin präsentiert. Und es wird nicht die letzte Präsentation dieser Art bleiben. Denn schon jetzt steht fest, dass die Regiewerkstatt in Zukunft einmal jährlich stattfinden wird. Kulturstaatssekretär Schmitz bringt es auf den Punkt: „Berlin wird damit einmal mehr seinem guten Ruf als Stadt der Opern gerecht.“

Michael S. Zerban, 7.3.2013

 


Barrie Kosky hatte die Idee zu dieser
Art der Nachwuchsförderung. Jetzt ist
er auch bei der Umsetzung dabei.


Jan Bosse (im Bild) und Michael von
zur Mühlen unterstützen das Vorhaben
der dreitägigen Regiewerkstatt.


Die öffentliche Präsentation als
Bewährungsprobe für die
Jungregisseure findet am 13. Juni
2013 in der Tischlerei der Deutschen
Oper Berlin statt.