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Einklang von Natur und Gesang


 
 

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Große Namen in der Idylle

Franz Schubert den gebührenden Platz neben Mozart und Beethoven einzuräumen, war 1976 die Idee von Hermann Prey, als er die Schubertiade ins Leben rief. Heute sind die Festspiele nach eigenen Angaben das renommierteste Schubert-Festival weltweit. Und auch in diesem Jahr wartet das international besuchte Fest wieder mit klangvollen Namen auf.

Eingebettet zwischen Rhein, Bodensee und den Alpen wird Vorarlberg, das westliche Bundesland Österreichs auch liebevoll Ländle genannt. Es ist ein kleines, aber feines Land und beeindruckt mit seiner Wirtschaftskraft und vielfältigen Naturlandschaften. Es ist zugleich die Heimat mehrerer großer Kulturveranstaltungen von internationalem Rang. Die Schubertiade, ein Festival für Franz Schubert, ist über die Grenzen bekannt und hat sich in den letzten 40 Jahren zu einer der führenden Veranstaltungen von Liederabend und Kammermusikkonzerten entwickelt. Franz Schubert den gebührenden Platz neben Mozart und Beethoven einzuräumen, war Idee und Zielsetzung der ersten Schubertiade, die 1976 von Hermann Prey in Hohenems ins Leben gerufen wurde. 2001 gesellte sich der idyllische Ort Schwarzenberg im Bregenzer Wald als weitere Aufführungsstätte dazu. Nunmehr gibt es je zwei Konzertreihen jährlich an beiden Orten. Schnell gewann das Festival an Zuspruch und wurde zu einem gesuchten Treffpunkt für ein internationales Publikum, das die Begegnung mit hervorragenden Künstlern in überschaubarem Rahmen sucht.

Auch der Nachwuchs bekommt eine Chance

Alle sind sie hier über die Jahre aufgetreten und kommen gerne immer wieder. Dieses Jahr sind Angelika Kirchschlager, Michael Volle, Philippe Jarousky, Anna Prohaska und andere dabei. Der junge Schweizer Mauro Peter übernimmt kurzfristig den Liederabend von Elisabeth Kulmann und präsentiert ein ansprechendes Programm mit Liedern von Franz Schubert, Robert Schumann , Johannes Brahms und Hugo Wolf. Sein Tenor ist frisch, schmiegt sich fein durch alle Lagen. Die für das Lied notwendige Modulation und variable Ausdruckskraft fehlt dem sympathischen jungen Schweizer ab und an, der seine Karriere an der bayerischen Theaterakademie begann und sich mittlerweile einen Platz als Mozartsänger erobert hat.

Gefühlsbetonte Ausdrucksstärke und Routine, das zeigt meisterhaft Michael Volle in seiner Interpretation der Winterreise. Der Liebes- und Abschiedsschmerz ist ihm ins Gesicht geschrieben und seine Stimme hüllt sich in melancholische Färbung. Die schwermütige Stimmung überträgt sich in den Raum, der in seiner Gestaltung eine harmonische Ergänzung, oder besser Vervollständigung darstellt. In schlichter Holzbauweise wurde 2001 der Angelika-Kauffmann-Saal, die neue Heimat des Festivals, harmonisch in die Landschaft gebaut. Große Fenster geben den Blick frei auf die Natur. Grüne Wiesen, grasende Kühe, dunkle Wälder und sanfte Bergrücken begleiten das Auge, während die Sänger in romantischen Liedern eben diese Natur und die menschlichen Empfindungen besingen. Welche Symbiose ergibt sich hier für den Besucher, der zumeist aus dem nahen und fernen Ausland anreist. Intakte Natur und qualitativ hochwertige Musik, Erholung und Ausrichtung auf die Musik, Austausch und gemeinsames Empfinden von Künstler und Publikum sind der Lohn für die Mühen und die Erfolgsfaktoren dieser Veranstaltungsreihe.

Helmut Pitsch, 28.8.2014

 


Die Idylle der Natur paart sich bei
der Schubertiade mit höchster
Sangeskunst. Das macht wohl den
größten Reiz des Festivals aus.


Häufig bekommt auch der Nachwuchs
eine Chance, so wie in diesem Jahr
Mauro Peter. Der junge Tenor springt
für Elisabeth Kulmann ein.


Anna Prohaska darf man wohl getrost
als shooting star bezeichnen. Und so
dürfen sich die Gäste der Schubertiade
in diesem Jahr auf ihren Auftritt freuen.


Der 600 Sitzplätze umfassende
Angelika-Kauffmann-Saal gilt als einer
der drei besten Kammermusiksäle
Österreichs.