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Nachfolge für den Nachwuchs


 
 

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In den Wettbewerb und auf die Bühne

Nach 24 Jahren übergibt Siegfried Matthus die Kammeroper Schloss Rheinsberg und den dazugehörigen Wettbewerb an Sohn Frank. Mit neuen Finanzstrukturen sind die Veranstaltungen für die kommenden Jahre gut aufgestellt.

In diesen Tagen lockt das Internationale Festival junger Opernsänger mit Inszenierungen von Judith über Mozart und Salieri bis zur Zauberflöte in das versteckte Rheinsberg nördlich von Berlin, weckt Hoffnungen, bringt Enttäuschungen und präsentiert dem Sommerpublikum manches junge Talent. In 24 Jahren haben Siegfried Matthus und seine Jury 6500 junge Gesangstalente nach Rheinsberg geholt, sie in einen Wettbewerb geschickt und für die zahlreichen Hauptrollen ihrer Sommeropern junge Kräfte von herausragender Qualität gefunden.

Die Wettbewerbsidee: Die von einer zehnköpfigen Fachjury ausgewählten Preisträger aus einem internationalen Bewerberpool bekommen von der Kammeroper für eine der Aufführungen eine Rolle angeboten. Dazu gab es einen „Förderpreis Kammeroper Schloss Rheinsberg”, den die Vera-und-Volker-Doppelfeld-Stiftung für die Ausbildung und Förderung junger Opernsänger bis 2010 bereit stellte. Hier wird ein Nachfolger dringend gesucht. Zurzeit kann der Wettbewerb nur die Rollen anbieten – gleichwohl eine Wettbewerbsausstattung, von der junge Künstler ebenso wie die Kammeroper selbst profitieren.

Nachfolge geregelt

Wenn nach dem diesjährigen Wettbewerb und dem Sommerprogramm der Gründer und langjährige künstlerische Leiter der Festspiele, Siegfried Matthus, die Leitung der Kammeroper und des Gesangswettbewerbes an seinen Sohn Frank weitergibt, kann er auf 24 Festivalsommer mit vielen Opernaufführungen und auf 640 PreisträgerInnen aus fast 50 Nationen zurückblicken, die sich in Rheinsberg getraut und vielfach ihren Weg in die Opernwelt gemacht haben. Nicht ohne Stolz berichtet Matthus davon, dass Preisträger des Rheinsberg-Wettbewerbs inzwischen an allen großen Opernhäusern zu finden seien, er nennt eine ganze Reihe von Namen.

Nach einer organisatorischen Neustrukturierung sieht Matthus sein Haus auf einem gesicherten Fundament und „in einer steigenden weltweiten Anerkennung“. Die Zusammenführung mit der örtlichen Musikakademie zu einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit den Hauptgesellschaftern Land Bandenburg und Kreis Ostprignitz-Ruppin sowie der Unterstützung eines Freundeskreises hat diese kleine Talentschmiede für die nächsten Jahre gut gerüstet. Eines ihrer wichtigsten Ziele, den musikalischen Nachwuchs – Musiker, Sänger, Tänzer, Choristen und Theatermacher aller Gewerke, Komponisten, Dirigenten, Musikwissenschaftler – zu fördern, kann sie weiterhin intensiv verfolgen.

So erfreulich diese Basis heute ist: Ein ähnlich breites, über Brandenburg und Berlin hinaus gehendes Publikum möchte man dem Wettbewerb wie der Kammeroper dringend wünschen.

Horst Dichanz

 


Komponist und Leiter der
Rheinsberger Kammeroper, Siegfried
Matthus, hat den Stab an seinen Sohn
Frank weiter gereicht.


Zehn Fachleute umfasst die Jury des
Nachwuchswettbewerbs, der auch in den
kommenden Jahren stattfinden kann.


Auch wenn als Gewinn "nur" eine Rolle
winkt, erfreut sich der Wettbewerb
beim Nachwuchs großer Beliebtheit
.


Kammeroper und Wettbewerb in
Feierlaune: Für die kommenden Jahre
ist die Finanzierung gesichert.

Fotos: Carla Arnold