Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

KOMMENTAR

August 2011


 


 

zurück       Leserbrief

Unpassend

„Ins Bewusstsein dringt die Realität, dringen die sterbenden Kinder. Wunder könnten in Salzburg geschehen: Das Erwachen der Herren der Welt. Der Aufstand des Gewissens! Aber keine Angst, dieses Wunder wird in sSalzburg nicht geschehen!“

Jean Ziegler, der unermüdliche Kämpfer im UNO-Auftrag für die „globale Gerechtigkeit“, wurde als Redner zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2011 eingeladen. Seine Prognose traf ein:

In Salzburg kam es nicht zum „Aufstand des Gewissens“ - aber nicht nur, weil sich die anwesenden „Herren der Welt“ dem Appell verweigerten: sondern weil die Rede gar nicht stattfand.

Ziegler wurde wegen angeblicher Gaddafi-Nähe ausgeladen und von dem „Freiheiits“-Prediger  Joachim Gauck ersetzt. Das Sponsoren-Publikum von Nestle, Audi, Siemens und Credit Suisse wurde nicht belästigt und konnte die Bühnen-Performances mit ihren durchaus kritischen Akzentuierungen ungestört genießen.

Es wird klar: „Kritisches“ Theater kann goutiert werden (von den Commis der „Herren der Welt“) - aber der Ziegler-Klartext wird aus den hermetischen Räumen verbannt !

Aber so funktioniert das kommerzielle System: Jean Ziegler, „Der Aufstand des Gewissens“, eco.vin-Verlag, steht auf Platz 1 der österreichischen Bestsellerliste – 16 Seiten Aufklärung zu neoliberal-ideologischem Sektierertum zum Preis von 2.50!

Das hyper-kommerzialisierte  Salzburg-Festival hat sein publizistisches Äquivalent – na klar, im Ungleichgewicht  zu den „Herren der Welt“. 

Franz R. Stuke



Hier können Sie die in Salzburg nicht gehaltene Rede von Jean Ziegler hören.