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KOMMENTAR

Von Michael S. Zerban
September 2009


 
 

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140 Jahre Staatsoper dokumentiert

Seit November 2005 existiert es, seit Frühjahr dieses Jahres will es die 140-jährige Geschichte der Wiener Staatsoper dokumentieren: das Staatsopernmuseum in der Wiener Hanuschgasse.

Wien - Kreisförmig sind im Hauptausstellungsraum eng beschriebene Wandtafeln aufgestellt. Geordnet nach den Intendanzen wird die Geschichte des "Hauses am Ring" im wahrsten Sinn des Wortes beschrieben, kaum gezeigt.

In der Mitte des Raumes sind einige Kostüme zu bewundern. Mittels zweier Terminals kann der Besucher auf ein paar Datenbanken zugreifen. Falls der Sponsor damit die Leistungsfähigkeit seiner Informationstechnologie unter Beweis stellen wollte, hat er gründlich daneben gegriffen. Einzelne Exponate wie Büsten oder Grußkarten und Briefe wirken ziemlich wahllos zusammen-gestellt.

Was hier unter Leitung der Kuratorin Therese Gassner unter Mithilfe des Art Direktors Lubomir Tzolow entstanden ist, mag für den Kenner des Hauses noch die eine oder andere Erinnerung wecken - als Ausstellung, die sich an die Öffentlichkeit wendet, ist sie ein Anachronismus.

Wer interessantes Material hat und es in einem spannenden Zusammenhang darstellen kann, möge eine Ausstellung arrangieren. Wer ein gutes Geschichtsbuch schreiben will, wird seine Mitmenschen - möglicherweise - bereichern. Ein Buch auszustellen, ist langweilig und ermüdend. Da hilft auch nicht, die Bilder von Sängerinnen und Sängern im Foyer an die Wand zu hängen. Und vor allem: Es passt nicht zum Qualitätsanspruch der Wiener Staatsoper.

msz