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KOMMENTAR


von Michael S. Zerban
3. Oktober 2007


 
 

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Keine Angst vorm Eintrittsgeld

Eine aktuelle Studie zeigt: Die Eintrittspreise für Opernaufführungen liegen im Vergleich zu anderen Musikveranstaltungen gerade mal im Mittelfeld. Ein Grund mehr, mal (wieder) in die Oper zu gehen. Eine Anmerkung von Michael S. Zerban.

Die oft glanzvolle Architektur der Spielstätten, Menschen in festlicher Abendgarderobe, Sängerinnen und Sänger, die oft schier Übermenschliches bieten – so viel Pomp kann sich kein Normalsterblicher leisten. Kann er doch. Eine in der vergangenen Woche vorgelegte Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg, bringt es an den Tag. Gerade mal die Hälfte des Eintrittspreises für ein Musical muss der Besucher einer Opernaufführung im Durchschnitt hinblättern. Da macht es Spaß, Krawatte oder Fliege und dunklen Anzug, aber auch die Abendrobe aus dem Schrank zu holen, um den Mitwirkenden einer Oper den nötigen Respekt zu zollen. Kritiker der Subventionspolitik mögen hier verstummen. Denn mit solchen Eintrittspreisen ermöglichen wir es auch unseren Kindern, an Ereignissen teilzuhaben, die immer wieder ihresgleichen suchen. Den Marketingverantwortlichen der Opernhäuser sei ins Buch geschrieben, den Kindern das auch mal zu sagen.

Fast zwei Milliarden Euro hat die Konzert- und Veranstaltungsbranche im ersten Halbjahr erwirtschaftet. Damit ist das Live-Event auf dem Vormarsch und hängt die Musik-Konserven ab, die gerade mal annähernd 800 Millionen Euro umsetzten – Tendenz sinkend.

Wer übrigens am Eintrittsgeld noch sparen will, dem sei empfohlen, auf andere Live-Veranstaltungen auszuweichen. Techno- oder House-Musik etwa sparen noch mal zehn Euro ein. Wer es denn braucht… Bei allen anderen freuen wir uns darauf, sie bei der nächsten Opernaufführung mit ihren Kindern begrüßen zu dürfen.