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Reform-Konzept Bayreuth kommunikativ
Im August 2008 haben der Kultursender 3Sat und faz.net zeitweilig die Bewerbungs-Konzepte Eva und Katharina Wagners sowie Nike Wagners ins Netz gestellt – nach juristischen Problemen wurden die Texte zurückgezogen.
Doch nicht nur der Stiftungsrat kannte nun die kommunikativen Essentials des „neuen Bayreuth“. Es ging um die Bewahrung des „Bayreuther Geistes“ und um Profil-Bedarf in den Bereichen Künstlerische Qualität, Ausstrahlung auf die internationale Opernkultur – und um das publizistische Erscheinungsbild.
Das gut informierte Luxemburger Wort vermittelte, der legendäre Bayreuther Geist habe Schaden genommen „durch Defizite einer oft unzeitgemäßen Medien- bzw. Pressepolitik.“ Und die Süddeutsche Zeitung wusste, dass mit Hilfe des Internet die junge Generation „angelockt“ werden solle.
Das erschien nach eigenen Erfahrungen - „Das Tirschenreuther Anzeigenblatt ist für Bayreuth wichtiger als ein Internet-Portal!“ – äußerst schlüssig.
Mittlerweile sind Monate ins Land gegangen; es gab ein public viewing und einen livestream aus dem Festspielhaus im Internet – zwar nicht mit der Professionalität der Met in Hunderten von Kinos oder dem unkomplizierten Abruf der Opera de Paris - aber immerhin ein zager Versuch.
Doch wer im November 2008 die Homepage der Festspiele anklickt, findet sich wieder in einem Umfeld aus den Anfangsjahren der Internet-Kommunikation: Da ist nicht einmal das 2009-Programm abzurufen, da gibt es nur spärliche Infos über die Akteure, die Verantwortungs-Hierarchie ist nicht zu realisieren, von Mail-Adressen konkreter Funktionsträger ganz zu schweigen -- die Existenz einer Bayreuth-Community mit Chat-Rooms oder Blogs ist offenbar immer noch eine ferne Welt für die anachronistischen Kommunikations-Strategen des „neuen Bayreuth“!
„Schafft Neues!“ forderte der Meister – und das gilt nicht nur für aktuelle Interpretationen und musikalisch-sängerische Qualität. Das gilt auch für die Kommunikation der Festspiele.
Man wartet.
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