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Oktober 2011


 
 

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Kontrolle ist wichtig

Siegfried Matthus, einst Meisterschüler von Hanns Eisler an der Berliner Akademie der Künste, ist seit 1991 Künstlerischer Leiter der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Bekannt wurde Deutschlands renommiertester und erfolgreichster lebender Komponist durch seine Musik für den DDR-Erfolgs-Film Die neuen Leiden des jungen W. – für ihn ein „Ausrutscher, um ein wenig Geld zu verdienen“.  Mit seiner Oper Farinelli oder die Macht des Gesanges hat er dem berühmten Kastratensänger 1998  ein Denkmal gesetzt. Sehr erfolgreich ist seine Oper Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke.

Matthus wurde unter anderem 1972 und 1984 mit dem Nationalpreis der DDR, 1998 mit dem Deutschen Kritikerpreis, 2000 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und hat eine Gastprofessur in Südkorea angenommen.

Opernnetz Wie fördert die Rheinsberger Opernwerkstatt die Stimmausbildung der jungen Operntalente?

Siegfried Matthus Sowohl in der Opernwerkstatt wie auch in unserem Festival haben wir leider zu wenig Zeit, uns der von uns als sehr wichtig erscheinenden Stimmausbildung zu widmen. Allerdings richtet Claudia Eder während des Festivals für Interessierte eine überprüfende Gesangsstunde ein.

Opernnetz Worauf achten Sie besonders? Welche Ratschläge geben Sie den jungen Sängerinnen und Sängern bezüglich ihrer Stimmausbildung?

Matthus Dringlich raten wir den jungen Talenten, ihre Stimme auch nach dem Studium beobachten und kontrollieren zu lassen. Leider erleben wir oft nach einem Jahr – unsere Sänger dürfen sich zweimal bei uns bewerben – dass eine Top-Sängerin erhebliche stimmliche Mängel zeigt. Das ist für uns immer ein Signal, dass die betreffende Kandidatin oder der Kandidat, die stimmliche Weiterbildung versäumt hat oder keine glückliche Lehrer-Schüler-Beziehung besteht.

Opernnetz
Eher private oder institutionalisierte Stimmausbildung? Welche Erfahrungen haben Sie mit Sängerinnen und Sängern gemacht?

Matthus Bei diesen Problemen ist es unerheblich, ob die Stimmausbildung privat oder institutionalisiert ist.

Die Fragen stellte Ulrike Naim am 3.10.2011