Opernnetz

Kulturmagazin mit Charakter

Jenufa am Opernhaus Zürich, fotografiert von Monika Rittershaus

Aktuelle Nachrichten

Dominique Meyer - Foto © Michael Pöhn

Wien

Überraschende Wendung

Der Vertrag des Staatsoperndirektors Dominique Meyer wird über das Jahr 2020 hinaus nicht verlängert. Das teilte Thomas Drozda, Kulturminister in Österreich, mit. Er erwarte eine Neupositionierung der Wiener Staatsoper mit mehr Premieren und einem Programm, das alle sozialen Schichten erreiche. Als Nachfolger verkündete Drozda Bogdan Roscic, der verkündete, er wolle sein Amt auf der Programmatik von Gustav Mahler aufbauen, ohne die heutige Staatsoper besonders gut zu kennen. Aber er wolle wieder einen Generalmusikdirektor besetzen.

Foto © privat

Tagestipp

Cinderella vom Wunderkind

Am 29. Dezember hat die zweistündige Oper Cinderella im Casino Baumgarten Wien Premiere. Komponiert wurde das Werk von der elfjährigen Alma Deutscher. Mit zwei Jahren begann sie das Klavierspiel, mit vier Jahren fing sie an, Geige zu lernen. Die erste CD mit ihren Kompositionen bis zum achten Lebensjahr ist bereits veröffentlicht. Von der Presse wird sie gern mit dem jungen Mozart verglichen. Jetzt inszeniert Dominik Am Zehnhoff-Söns ihr erstes abendfüllendes Werk. Die Premiere ist bereits ausverkauft, für die Vorstellung am 30. Dezember gibt es noch Karten.

Karl Sibelius - Foto © Theater Trier

Trier

Teurer Kehraus

Die Würfel sind gefallen. Die Stadt hat dem Intendanten Karl M. Sibelius zum 1. Dezember gekündigt. Vereinbart wurde eine Abfindung in Höhe von 300.000 Euro. Auch Kulturdezernent Thomas Egger, SPD, muss seinen Hut nehmen. Die eigene Fraktion hat ihn mit deutlicher Mehrheit abgewählt und damit für das Millionen-Defizit im Theater mitverantwortlich gemacht. Nun soll das Theater von einem Team aus Spartenleitern, Technikchef und Verwaltungsdirektor geleitet werden. Die drei Sparten sollen erhalten bleiben.

Anthony Bramall - Foto © privat

München

Chef am Gärtnerplatz

Anthony Bramall wird ab der Spielzeit 2017/18 Chefdirigent am Staatstheater am Gärtnerplatz. Dafür haben sich Intendant Josef E. Köpplinger und das Orchester des Staatstheaters ausgesprochen. „Mit ihm kommt ein ausgezeichneter, als Chefdirigent erfahrener und in allen Genres des Musiktheaters beheimateter Künstler an unser Haus. Ich freue mich auf eine gemeinsame spannende Zeit mit ihm“, sagt Köpplinger. Bramall ist zurzeit Stellvertretender Generalmusikdirektor an der Oper Leipzig und den Münchnern von zahlreichen Gastdirigaten bekannt.

Guillermo García Calvo - Foto © David Bohmann

Chemnitz

Spanisches Flair

Guillermo García Calvo wird zum Spielzeitbeginn 2017/18 Generalmusikdirektor der Theater Chemnitz und der Robert-Schumann-Philharmonie. „Er ist ein Künstler, der sowohl im Opern- als auch im Konzertbereich eine charismatische Ausstrahlung besitzt“, freut sich Generalintendant Christoph Dittrich über die Ernennung. Calvo wird auch die Neueinstudiuerung des Ring des Nibelungen 2018 in Chemnitz leiten. Geboren in Madrid, studierte Calvo in Wien und sammelte umfangreiche internationale Erfahrung, die nun auch Chemnitz zugute kommen soll.

Bauarbeiten an der Kölner Oper - Foto © Opernnetz

Köln

Massiv sinkende Besucherzahlen

Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, hat die Kölner Oper einen drastischen Rückgang der Besucherzahlen zu verzeichnen. Rund 23.000 Zuschauer blieben im Vergleich zur vergangenen Spielzeit fern. Die damit verbundenen Einnahme-Verluste in Millionenhöhe will die Verwaltung mit Einsparungen beim Material, bei den Personalausgaben und weiteren betrieblichen Aufwendungen ausgleichen. Patrick Wasserbauer, Geschäftsführender Direktor der Bühnen, will gleichzeitig die Spielstätte am Staatenhaus optimieren. Woher das Geld kommt, sagt er nicht.