Eine längst vergessen geglaubte „Komödie in Prosa, vermischt mit kleinen Arien“ von André Grétry ist Ende vorletzten Jahres in einer Weltersteinspielung beim Label Aparté erschienen. Mark Wåhlberg leitet ein vorzüglich aufspielendes Orkester Nord, das durch die Bank weg hervorragende Sänger unterstützt. Karin Coper hat sich mit Raoul Barbe-Bleue näher beschäftigt.
Mit Skylla und Charibdis stellt Farao Classics kammermusikalische Kompositionen von Graham Waterhouse vor. Ein spannungsgeladenes Album, das nicht nach dem kleineren zweier Übel sucht, sondern mit einem Hang zur Dramatik Geschichten erzählt. Zitate – auch aus der Romantik – sind erlaubt, passen sich aber gut ein. Insgesamt: Erfrischend neue Klassik.
Kammermusik für Violoncello aus Lateinamerika: Rare Leckerbissen voller Charme und Energie. Die richtige Literatur für die Cellistin Nicole Peña Comas und den Pianisten Hugo Llanos Campos, die bis heute in den Konzertsälen der Alten Welt unterrepräsentiert ist. Pedro Obiera hat sich ihr neuestes Album angehört und ist fasziniert von der Farbigkeit der Musik.
Am 5. Dezember vergangenen Jahres jährte sich Alexandre Dumas‘ Todestag zum 150. Mal. Pünktlich zu diesem Termin erschien bei Alpha Classics eine Anthologie, die 17 Gesangsnummern enthält, von denen die meisten auf Dumas-Texten basieren. Karin Coper berichtet über die ambivalente Beziehung des Schriftstellers zur Musik.
Assmanns Kult und Kunst beleuchtet Ludwig van Beethovens großes Spätwerk, die Missa Solemnis, im Kontext christlicher und abendländischer Kultur. Die umfangreiche kulturhistorische Analyse ist mitunter anstrengend zu lesen, aber durchaus erhellend für einen tiefen Blick in das musikalische Werk. Andreas H. Hölscher hat das Buch gelesen.
Eine interessante Symbiose barocker und zeitgenössischer Kompositionstechniken in Verbindung mit elektronischer Musik bietet der ostbelgische Komponist Paul Pankert in seinem zweiten Album Connected, das in Folge einer Residenz in seiner Heimat abschließend entstand. Pedro Obiera hat sich die Arbeiten angehört.
Christian Thielemanns Reise zu Beethoven ist bei C.H. Beck im Oktober erschienen und ein genussvoller musikalischer und historischer Weg zum Universum Beethovenscher Musik. Die teils sehr persönliche Auseinandersetzung ist gleichermaßen für Anfänger wie für Fortgeschrittene geeignet. Andreas H. Hölscher hat das Buch gelesen.
Fazil Say kombiniert gemeinsam mit dem Casal Quartett vier eigene Werke in neuem Arrangement mit dem Klavierquintett von Robert Schumann. Die herrlich frische und lebendige Musik von Fazil Say erzählt ganz eigene Geschichten, Schumanns Quartett wirkt hier wie eine virtuose Ergänzung. Stefan Pieper hat sich das Album angehört und ist begeistert.
Bela Brauckmann und Loretta Stern wagen es, eine Geschichte zu erfinden, in der sie wichtige Erkenntnisse zum Umgang mit Musik von Akteuren der Musik selbst erzählen lassen. Sie erklären wichtige Erkenntnisse, in dem sie einem kleinen Ton Leben einhauchen und ihn von seinen Abenteuern erzählen lassen. Horst Dichanz ist mit auf die Reise gegangen und war sehr angetan.