Christian Gerhahers Lyrisches Tagebuch gewährt sehr persönliche Einsichten in den Kunstliedgesang und wechselt zwischen nüchterner Analyse und klangvoller Poesie. Andreas H. Hölscher hat die rund 330 Seiten gelesen und dabei mehr Erkenntnisse über den Liedgesang gewonnen als bei manch anderer Lektüre.
Sabine Zurmühls Biografie über Cosima Wagner beleuchtet das komplizierte Verhältnis zu den drei wichtigsten Männern in ihrem Leben: Dem Vater Franz Liszt und ihren beiden Ehemännern Hans von Bülow und Richard Wagner. Andreas H. Hölscher hat das Buch gelesen und die „Gralshüterin“ und „Herrscherin des Hügels" von einer ganz neuen Seite kennengelernt.
Ende April veröffentlichten Alica Koyama Müller und Roger Morelló Ros ihr Debüt-Album Schumann goes Tango. Die ungewöhnliche Kombination aus romantischen Liedern und Tango nuevo solle jüngeren Hörern den Zugang zur Klassik erleichtern, so die Hoffnung der beiden Musiker. In jedem Fall ein interessantes Konzept, das in Kürze auch live zu erleben sein wird.
Wolfgang Amadeus Mozarts verliebte Briefe an seine Cousine Marianne, die berühmten „Bäsle-Briefe“, überraschen durch ihre Derbheit und teilweise vulgäre Sprache. Martha Schad hat diese Briefe in einem 96 Seiten umfassenden Büchlein zusammengetragen und kommentiert. Andreas H. Hölscher hat sie gelesen und sich bei der Lektüre so manches Schmunzeln nicht verkneifen können.
Am 12. April ist der neue Roman von Lenz Koppelstätter erschienen, der sich mit einer besonderen Lebensphase des Komponisten Gustav Mahler befasst. Eigentlich soll die Sommerfrische in Südtirol der Erholung dienen, aber daraus wird so richtig nichts. Die Ehe mit Alma scheint gescheitert, mit der Gesundheit Mahlers steht es nicht zum Besten. Andreas H. Hölscher empfiehlt das Buch.
Eleonore Bünings Biografie über den Komponisten Wolfgang Rihm ist eine Hommage an einen freien Geist und einen Meister der modernen Klassik. Im Februar erschien das 344 Seiten starke Buch, in dem unter anderem ein ausführliches Gespräch zwischen Büning und Rihm, die seit Jahrzehnten miteinander befreundet sind, für einen tieferen Zugang sorgt. Andreas H. Hölscher hat das Buch gelesen.
Am 11. Februar veröffentlichte Stephanie Bühlmann ein ganz besonderes Lied-Album bei Solo Musica. Nicht etwa die üblichen Verdächtigen stehen auf dem Programm, Schubert, Schumann und Wolf wird man hier vergeblich suchen, sondern die Sopranistin widmet sich ausschließlich schweizerischen Liedkomponisten. Für Lied-Freunde ein echtes Ereignis, für Bühlmann ihr Solo-Debüt-Album.
Mitte Februar ist bei Avi Music ein Album erschienen, das Genießern von Klaviermusik echte Freude bereiten dürfte. Herbert Schuch und Gülru Ensari begeben sich auf die Spuren ihrer Kindheit, die in verschiedenen Ländern von ähnlicher Musik geprägt war. Vierhändig tanzen die beiden mit luftigem Klang durch Melodien von Dvořák, Brahms, interpretieren den Nussknacker und warten schließlich mit eigener Komposition auf.
Auf rund 140 Seiten nimmt Wolfram Eilenberger die Menschen mit auf die Identitätssuche eines Gebiets, das einige gern als Metropole Ruhr sähen, das aber doch nicht mehr ist als die Ansammlung von 53 Städten, in denen die Menschen ihre Vergangenheit verklären und intensiv nach einer Zukunft suchen. Horst Dichanz hat sich bei der Lektüre köstlich amüsiert.