O-Ton

Kulturmagazin mit Charakter

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Hintergründe

Solidarität im Mittelpunkt

Das Interesse an Litauen dürfte sich in Deutschland bis zum vergangenen Jahr eher in engen Grenzen gehalten haben. Nun sorgt ein Krieg dafür, dass das kleine Land mehr in den Fokus rückt. Für die Dirigentin Ekaterina Porizko Anlass, dort ein bislang einzigartiges Projekt ins Leben zu rufen, das Nachwuchskünstlern eine Bühne bietet. Bericht von einer ungewöhnlichen, aber sehr erfolgreichen Reise.

Die Aufführung im Sanatorium wird ein schöner Erfolg – Foto © O-Ton

Für den deutschen Bürger ist Litauen vermutlich ein eher unbeschriebenes Blatt. Die Republik ist der südlichste der drei baltischen Staaten, zu denen auch Estland und Lettland zählen. Erst neuerdings taucht das kleine Land wieder verstärkt in den Nachrichten auf. Was ganz und gar unerfreulich ist. Derzeit werden dort verstärkt deutsche Soldaten eingesetzt, um die „Ost-Flanke“ des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses, kurz der NATO, zu verstärken. Denn Litauen hat gemeinsame Grenzen mit Lettland, Belarus, Polen und Russland. Das könnte es schnell zu einem weiteren Angriffsziel für den russischen Aggressor Vladimir Putin werden lassen. Auch wenn das für Unruhe in dem Staat mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern sorgt, sieht derjenige, der derzeit durch Litauen reist, vor allem eines: Solidarität mit der Ukraine. Wo immer sich Gelegenheit bietet, taucht die gelb-blaue Flagge auf. Sie wird vor den Rathäusern ebenso mitgehisst, wie sie auf Autobahn-Hinweistafeln gezeigt wird, wenn diese nicht gerade für Verkehrsinformationen benötigt werden. Diese Solidarität ist eindrucksvoll und erzeugt Sympathien.

Ekaterina Porizko ist inzwischen eine begeisterte Anhängerin des Landes. Selbst in Protwino, einer kleinen Stadt bei Moskau, geboren, verbrachte sie ihre Jugend in St. Petersburg. Seit 2017 lebt die studierte Kirchenmusikerin im nordrhein-westfälischen Meerbusch, einer Nachbarstadt von Düsseldorf. Längst hat sich die Organistin, Pianistin, Carilloneurin und Musikwissenschaftlerin dem Dirigat verschrieben. Um auch in diesem Bereich, der bereits einen Großteil ihres musikalischen Lebens ausmacht, einen offiziellen Studienabschluss zu erreichen, hat sie sich für ein Master-Studium in Orchesterleitung an der Litauischen Akademie der Musik und Theater in Vilnius entschieden. Noch etwa ein Jahr wird sie brauchen, um ihre Studien bei Audronė Nekrošienė, ihrer Professorin und Gründerin der Litauischen Assoziation der Musik, zu beenden.

Nekrošienė, von Hause aus Komponistin, die sich vor allem für das Genre der Oper begeistert, erfindet nicht nur Musik, sondern unternimmt auch alles Mögliche, um andere Menschen für Musik zu enthusiasmieren. Und so sind Sommerferien für sie nicht etwa nur studienfreie Zeit, vielmehr eine gute Gelegenheit, ein Projekt aufzulegen, das aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft in die Gesellschaft wirkt. Wo könnte das in der Ferienzeit besser funktionieren als in einem Kur- und Urlaubsort?

Wie zum Beispiel in Birštonas, auf Deutsch Birkenhain, einem von drei Kurorten in ganz Litauen, rund 120 Kilometer von der Hauptstadt Vilnius entfernt. Der Ort liegt direkt an der Memel. Berühmt wurde er mit seinen Mineralquellen, die seit 1846 für einen Kurbetrieb sorgen. Inmitten des Memelschleifenregionalparks kann man hier an drei künstlich angelegten Seen baden. Läge der Ort an der deutschen Ost- oder Nordseeküste, fiele er dort auch nicht weiter auf. Oder vielleicht doch dank der historischen Holzhäuser, die man zwischen Hotels und Pensionen im Stadtbild findet. Hier ist alles fußläufig erreichbar. Kurhaus, Kirche und Kulturzentrum erreicht man innerhalb weniger Minuten. Ideale Voraussetzungen, um eine Sommerakademie einzurichten. Bereits zum neunten Mal veranstaltet Nekrošienė sie hier, unterstützt von den Lehrkräften der Akademie. Tagsüber bilden sich Nachwuchskünstler aller Altersstufen in Meisterklassen, Vorträgen und Arbeitstreffen fort, abends gibt es eine gute Woche lang Konzerte an verschiedenen Spielstätten.

Ungewöhnlich, aber machbar

Lichtprobe für das Orchester – Foto © O-Ton

Warum, fragt die Dirigentin ihre Professorin, dort nicht auch einmal eine Oper aufführen? Die will schon abwinken, dazu fehle es an Personal und Ausstattung. Aber Porizko lässt solche Einwände nicht gelten. Schließlich ist der Anspruch ihres frisch gegründeten Unternehmens Klassik aber frisch, Unmögliches auf die Bühne zu bringen, wenn klassische Musik so ein breiteres Interesse findet. Dass Porizko Meisterin der Organisation und vor allem darin ist, Menschen für ihre Projekte zu begeistern, hat sie längst bei zahlreichen Festivals und der von ihr in St. Petersburg aufgeführten Matthäus-Passion unter Beweis gestellt. Also bekommt sie grünes Licht, Oper in Birštonas aufzuführen.

Gemeinsam mit Ekaterina Belowa, Geschäftsführerin von Klassik aber frisch, beginnt sie, etwas ins Bühnenlicht des Kulturzentrums zu bringen, das dort niemand für möglich gehalten hätte. Dabei muss sie bis zum letzten Tag vor der Aufführung immer wieder Rückschläge hinnehmen. Aber erst mal lässt sich alles gut an. Als einige der Choristen, die schon mit in Russland waren, von dem Projekt erfahren, sind sie sofort Feuer und Flamme. Urlaub und ein bisschen Singen in Litauen? Das klingt doch so, als habe man das schon immer machen wollen. Galina Belowa, Werner Pfeiffer, Dagmar Jerusalem und Flavio Cordero sind mit an Bord. Genauer an Bord von zwei Autos, die sich von Meerbusch auf den rund 1.700 Kilometer langen Weg nach Birštonas begeben.

Und wenn die beiden Autos schon mal unterwegs sind, kann man sie auch ordentlich beladen. Zum Beispiel mit Porizkos Cembalo. Jeder Laie würde gewiss sofort bestätigen, dass ein solches Instrument unmöglich in ein Auto passt. Aber man kann sogar noch denjenigen dazusetzen, der das Instrument auch stimmen und bedienen kann. Toni Ulrich heißt er, ist in Leipzig geboren, in Willich aufgewachsen und lebt heute als IT-Spezialist in Düsseldorf. Orgel, Klavier und Cembalo hat er sich im Eigenstudium beigebracht, nachdem er von frühester Kindheit an in der Emmaus-Kantorei in Willich mit Chorgesang beschäftigt war. Heute komponiert er den Chorgesang selbst. Also – wenn er nicht gerade unterwegs nach Litauen ist. Wie auch immer das geht, es ist noch Platz für Ekaterina Somicheva. Die erfahrene Sopranistin aus St. Petersburg, die heute in Krefeld lebt, wird in Sachen Gesang so etwas wie die rechte Hand Porizkos sein, wenn sie sich nicht um die Kostüme kümmert. Denn Kostüme sind ihre Leidenschaft. Der Einfachheit halber stellt sie sie gleich selbst her. Nach Litauen kommen allerdings nicht nur Eigenentwürfe nach historischen Schnittmustern, sondern auch die Kleider, die die weltweit arbeitende Kostümbildnerin Natalia Kornilova hergestellt hat. Über die Umstände dieser Reise möchte vermutlich niemand etwas Genaueres wissen. Wichtig: Mensch und Material kommen unversehrt in Litauen an.

Choristen auf Entdeckungsreise

Letztes Motivationsgespräch vor der Aufführung – Foto © O-Ton

Die Choristen werden in den kommenden Tagen Zeit finden, Sehenswürdigkeiten wie die historische Altstadt von Vilnius zu besuchen. Sie werden das Stammcafé von Porizko aufsuchen, wo sie erfahren werden, dass die Dirigentin bei der Wirtsfamilie längst zu den Lieblingsgästen gehört. Das Wetter wird ihnen endlich den Sommer bescheren, der ihnen in der Heimat bislang versagt blieb: Viel Sonne und angenehme Temperaturen wechseln hier und da mit Regen. Aber sie werden auch an den Proben teilhaben, sofern sie gebraucht werden, und die übrigen Akteure umsorgen. Wenn sie überraschend mit kalten Wasserflaschen im Kulturzentrum auftauchen, ist ihnen die Dankbarkeit des gesamten übrigen Teams gewiss. Hier jedenfalls werden „die Deutschen“ einen bleibend positiven Eindruck hinterlassen.

Währenddessen sind die Arbeiten des Ensembles in vollem Gange. Gleich zu Anfang hat Porizko erfahren, dass es keine Aufführung einer vollständigen Oper geben wird. Man ist bei der Sommerakademie übereingekommen, dass man die Kurgäste nicht mit der vollständigen Fassung von Le nozze di figaro überfordern darf. Es wird die Hochzeit des Friseurs also nur in Auszügen geben. Porizko kann sich damit abfinden, weil sie ohnehin nicht das Personal hat, die vollständige Besetzung zu gewährleisten. Und freut sich, weil sie daraus gleich mal die Grundidee zur Regie entwickeln kann. Wie war’s denn ehedem in Fürstenhäusern? Da schaute man sich die Gästeliste an und entschied, wer welche Rolle besetzen könnte. Also wird daraus ein Spiel. Im Hause des Grafen Esterhazy wird eine Soirée gegeben. Joseph Haydn hat den Auftrag, sie zu organisieren. Für den Wolfgang Amadeus Mozart, das Wolferl, hat er genügend Personal, um immerhin die wichtigsten Rollen zu besetzen. Auf die Musik hat er so recht keine Lust, lässt sich aber breitschlagen, wenigstens das Cembalo zu bedienen. Und damit ist auch jetzt schon klar, wer Haydn spielt. Auch die Rolle der Gräfin liegt bereits fest. Da lässt Somicheva keine Wahl. Bleiben die übrigen Sänger, die sich im Vorfeld beworben haben, an dem Projekt teilzunehmen.

Allesamt sind sie Nachwuchssänger, haben ihr Studium, wenn überhaupt, gerade abgeschlossen. Bühnenerfahrung liegt ihnen fern. Bariton Mindaugas Tomas Miškinis wird den Conte Almaviva übernehmen. Jevgenijus Kovalčukas hat in diesem Jahr seinen Master als Bass abgelegt und ist damit für die Hauptrolle des Figaros prädestiniert. Beata Kučinskaitė ist in Utena geboren, wo sie die Grundlagen des Geigenspiels erlernte. Ihre Jugend verbrachte sie in Kaunas, und noch immer galt ihre Leidenschaft der Geige. Erst 2017 kam sie in die Akademie von Vilnius, absolvierte dort jüngst ihren Master im Gesang. Nun empfiehlt sie sich für die Rolle der Susanna. Das Küken im Bunde ist Hilarja Čeponytė. Mit gerade mal 17 Jahren studiert sie Gesang am Musikgymnasium in Vilnius. Und damit ist auch klar, dass sie die Marcellina im Ensemble verkörpern wird. Die Rolle des Cherubino verkörpert Giedrė Kisieliūtė. Porizko hat keine Angst vor den jungen Leuten. Sie sind gesanglich gut ausgebildet, das Bühnenspiel wird sie nicht überfordern. Womit die Dirigentin überhaupt nicht gerechnet hat, ist die jugendliche Unreife. Da sieht jeder den anderen plötzlich als Konkurrenten. Eine Situation, die ihr aus Deutschland gänzlich unbekannt ist. Auch dort gibt es Konkurrenz, wenngleich die Möglichkeit, als Sänger zu arbeiten, ungleich größer ist. Aber doch nicht im Ensemble. Hier wird Porizko im Laufe der Woche deutliche Worte finden müssen, um die Sänger zu einer Einheit zu verschmelzen.

Mit den Worten ist das so eine Sache. Mit Englisch kommt man hier nicht weit, obwohl Litauen längst zum Auswanderungsland geworden ist und das Traumziel der meisten Auswanderer England heißt. Litauisch überfordert auch die gebürtige Russin, wenn es in die Feinheiten geht. Bleibt das Russische, das bei den Jugendlichen in Litauen wieder in Mode zu kommen scheint. Die Choristen wiederum sind dem Russischen fern. Also ist hier die deutsche Ansprache gefragt. Bewundernswert, wie die Projektleiterin sich hier babylonisch durchsetzt.

Musik bringt zusammen, was zusammengehört

Ekaterina Porizko und Toni Ulrich – Foto © O-Ton

Während Somicheva schon einmal mit einem Konzertabend jüdischer Musik glänzen darf, werden die übrigen Sänger noch geschont. Ihre Aufgabe ist, Schrittfolgen mit Gesangstexten zu verknüpfen, den Figuren auf der Bühne Leben einzuhauchen, das die Besucher berühren soll. Und nachdem erst mal geklärt ist, dass es nur miteinander geht, fängt die Sache an, Spaß zu machen. In einer Nachtschicht hat Porizko inzwischen die Striche mit großer Feder vorgenommen, die Aufführung auf das Maß von zwei Stunden gebracht. Der Mittagsschlaf muss kurzerhand entfallen, weil zu viele Fragen der Akademieteilnehmer, insbesondere zum Cembalo, zu beantworten sind. Inzwischen läuft die Sommerakademie bereits eine Woche, als die Opern-Kompanie den letzten Rückschlag hinnehmen muss. Die Bläser, die für den Freitag erwartet werden, sagen ab. Jetzt ist tatsächlich Litauen in Not. Arsenijus Jesaulkovas, Korrepetitor der Akademie, springt an der E-Orgel ein. Rasch schreibt Porizko das Arrangement für das Continuo-Instrument. Und so kann das Konzert am Samstag im Foyer eines Sanatoriums, zehn Gehminuten vom Kulturzentrum entfernt, stattfinden. Appetithäppchen für die Kurgäste und Urlauber, die zum Besuch der eigentlichen Aufführung animiert werden sollen. Dicht gedrängt sitzen die Besucher, müssen immer wieder neu gesetzt werden, bis das Orchester endlich ausreichend Platz findet. Inga Usienė und Rugilė Šeštokaitė besetzen erste und zweite Geige, Girdutis Jakaitis lässt die Bratsche erklingen, Julius Jonušas übernimmt das Cello und Ramutis Ležinskas vervollständigt die Streicher am Kontrabass. So reicht die musikalische Untermalung für den Raum vollkommen aus. Hinter vorgehaltener Hand wird darüber diskutiert, wie viel man an diesem Abend schon zeigen darf. Somicheva entscheidet kurzerhand: Die Sänger treten in Kostümen auf, deuten szenisch die Beziehungsgeflechte an, die am darauffolgenden Abend bedeutsam werden. So entsteht auf kleinstem Raum schon ein bunter fröhlicher Reigen, in dessen Verlauf die Ouvertüre, das Finale des zweiten Akts und Rezitativ und Finale des vierten Akts vorgetragen werden.

Die Stimmen überzeugen, ohne dass die Besucher auch nur den Hauch einer Chance bekämen zu verstehen, was da so auf Italienisch gesungen wird. Aber viele von ihnen werden am Sonntagabend den Theatersaal des Kulturzentrums besuchen. Der Nachmittag präsentiert sich in bestem Sommerwetter, während die Akteure sich zu letzten Proben treffen. Offenbar war die vorangegangene Woche außerordentlich erfolgreich, denn sehr entspannt nehmen die Musiker im linken vorderen Drittel der Bühne Platz, während der Techniker die Bühne einleuchtet. Die Laune beim Aufwärm- und Motivationsgespräch zwischen Sängern und Porizko verläuft konzentriert und hochmotiviert, eine letzte Übung endet in einem alle überzeugenden Schlachtruf, das große Ereignis kann beginnen.

Ein glänzender, aber vorläufiger Abschluss

Giedrė Kisieliūtė und Ekaterina Somicheva – Foto © O-Ton

Die Stimmung in Foyer und Saal ist schon ein bisschen feierlich. Viele Besucher haben sich herausgeputzt, so weit es die Koffer hergeben. Der Bürgermeister lässt sich eine kurze Ansprache nicht nehmen. Und Nekrošienė nimmt sich in Ermangelung eines Abendzettels die Zeit, zumindest den Inhalt der Oper wiederzugeben, ehe Porizko und Ulrich mit einer Spielszene durch den Saal zur Bühne kommen. In der rechten Hälfte sind ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und einem Garderobenständer aufgestellt, links hinter dem Orchester ist Platz für einen Paravent, das muss an Ausstattung reichen. Die Dirigentin beweist nun auch ihr Geschick als Regisseurin, wenn sie die Räume sauber aufteilt und für ausreichend Bewegung auf der Bühne sorgt. Herrlich, wenn Somicheva nach dem Ende der Pause durch den Saal zur Bühne schreitet, um sich an der Rampe als Diva gesondert feiern zu lassen. Da wird sie aber hübsch schnell von der Dirigentin weggescheucht. Auch die übrigen Sänger glänzen nicht nur stimmlich, sondern auch in der Darstellung. Ein besonderes Kompliment gilt den Choristen, die nun auch die Statisterie übernehmen. „Für 20 Takte Gesang bin ich nach Litauen gefahren“, wird Pfeiffer am nächsten Tag scherzhaft zu Protokoll geben. Was natürlich nicht stimmt, denn die zusätzliche Tanzdarbietung überzeugt das Publikum ebenso wie alle anderen Leistungen des Abends. Es bleibt nicht die einzige, und da sorgt Porizko für etwas Verwirrung, weil sie noch eine Zugabe eingeplant hat. Dabei wartet doch schon während des nicht enden wollenden Applauses ein Mann mit einem Blumenstrauß im Saal, der er unbedingt der Dirigentin übergeben möchte. Es ist der Wirt aus Porizkos Stammcafé, der eigens die Strecke aus Vilnius gefahren ist, um den Abend mitzuerleben. Rasch legt Porizko den Strauß beiseite, um die Darsteller musikalisch durch das Menuett zu begleiten, mit dem eine wunderbare Aufführung endgültig zu Ende geht.

Der Kater, der sich gern mal einstellt, wenn ein Projekt seinen Abschluss findet, bleibt in Birštonas aus, denn schon vor dem Fest erfährt Porizko, dass weitere Aufführungen im Land geplant sind. Auch nach Deutschland soll die Produktion kommen. Da fällt der Abschied von den litauischen Mitstreitern schon fast euphorisch aus. Das Cembalo bleibt im Land, die deutsche Mannschaft aber begibt sich bestens gelaunt am nächsten Morgen auf die Heimreise, im besten Wissen, mit ihrer Reise einen kleinen Beitrag zu einem gemeinsamen Europa geleistet und in Litauen für viel Begeisterung für die Oper gesorgt zu haben. Von solchen Projekten kann es gar nicht genug geben. Weil es dann möglicherweise auch weniger Zeit für Kriege gibt.

Michael S. Zerban

Der Audiobeitrag mit Ekaterina Porizko ist hier veröffentlicht.