Stadttheater für Hof und Bayreuth
Mit der Inszenierung von Giuseppe Verdis Nabucco (opernnetz-Rezension hier) konnte das Theater Hof einen beachtlichen Erfolg erzielen – und überregionales Interesse auf sich ziehen. Verena Hamann, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Haus, erläutert die Arbeit des Hauses.
opernnetz: Welchen Stellenwert hat die Oper Hof im kulturellen Leben der Stadt Hof und der Region Oberfranken – und gibt es da vermittelnde Traditionen?
Verena Hamann: Eine „Oper Hof“ in dem Sinne gibt es nicht. Wir sind das theater hof. Ein Vier-Sparten-Haus, dem auch eine Sparte Musiktheater angehört. Das theater hof ist einer der kulturellen Leuchttürme der Region. Wichtig dabei ist, dass wir uns als Theater für Hof und Umgebung sowie für die Stadt Bayreuth mit ihrem Einzugsgebiet betrachten. Bayreuth ist unser zweites Standbein – nahezu alles, was in Hof auf dem Spielplan steht, wird auch in Bayreuth gespielt. So gesehen erfüllt das theater hof die Rolle des Stadttheaters für Hof und Bayreuth. Die Historie der musikalischen Theateraufführungen reicht an beiden Standorten bis ins 17. Jahrhundert zurück.
opernnetz: Welche Kooperationen gibt es mit lokalen und regionalen kulturell orientierten Instituten – und wie sind solche Zusammenarbeiten inhaltlich, organisatorisch und finanziell wirksam?
Verena Hamann: Es gibt auf wissenschaftlicher Ebene eine lockere Verbindung zum Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Bayreuth bzw. zum Forschungsinstitut für Musiktheater und zum Lehrstuhl Mediendesign der Hochschule für Angewandte Wissenschaften der Stadt Hof und zum European Management Institut an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof. Letztgenannte Institutionen führten für das theater hof eine Marktanalyse zur Ermittlung des Bekanntheitsgrades des theater hof in der Öffentlichkeit sowie eine Wettbewerbsstudie durch. Maßgebliche wirtschaftliche Unterstützung erhält das theater hof von den Theaterfreunden e. V. durch Finanzierung von größeren Anschaffungen und Sonderveranstaltungen sowie von der Volksbühne e. V. in Hof und Bayreuth durch Abnahme kompletter Vorstellungen.
opernnetz: Im Spielplan gibt es pro Spielzeit „nur“ drei Opern-Projekte. Welche Kriterien bestimmten die Auswahl der Werke – künstlerisch, finanziell, personell, kommunikativ, orientiert an eigenen begründeten Präferenzen?
Verena Hamann: Im Spielplan sind aktuell vier Opernproduktionen. Zu den drei Inszenierungen im Großen Haus tritt mit Die Geschichte vom Soldaten/Death knocks (Der Tod klopft an) noch eine Studioproduktion. Die Auswahl erfolgt aufgrund künstlerischer und personeller Gegebenheiten. Die Beschränkung auf nur drei Opern im Spielplan wird außerdem dem Umstand gerecht, dass neben der Oper innerhalb der Sparte „Musiktheater“ auch noch Operette und Musical abgedeckt werden sollen. Außerdem ist die Sparte „Ballett“ mit zwei Produktionen pro Jahr und das Schauspiel mit acht Stücken im Spielplan vertreten.
(Die Fragen stellte opernnetz-Herausgeber Franz R. Stuke)
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