Percussion-Rhythmen
Da sind zahllose Schlag-Instrumente vor der Riesen-Turbine versammelt. Es wird gegongt, getrommelt, gezupft, gepustet, gerüttelt, geschüttelt, gekreist und gewischt:
Die variabel agierenden Virtuosen des Schlagquartetts Köln interpretieren Vorgaben von Steve Reich, dem minimal art-Protagonisten; John Cage, der avantgardistischen Ikone mit Vorliebe für nicht-klassische Klang-Erzeugung; Claude Vivier, der seiner „Traum-Musik“ lebte; und Younghi Pagh-Paan, die als Koreanerin schamanische Klänge mit neuen Klang-Techniken verbindet.
Permanent zu erleben sind rhythmisch bestimmte Percussion-Variationen in nie erlebter Vielfalt, die ihre Intensität nicht durch möglicherweise erwartete ohrenbetäubende Orgien gewinnt, sondern durch diffizile Klang-Virtuosität Geschichten im Kopf der Zuhörer entstehen lässt.
Das Ruhrtriennale-Publikum lässt sich verständnisvoll auf die ungewohnten Klänge ein, rätselt allerdings ob der behaupteten Beziehung zu buddhistischer Spiritualität. Bewundernder Applaus für das Schlagquartett Köln!
Franz R. Stuke
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