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"ENTZAUBERT"
Edita Gruberovas facettenreicher Sopran gerät erst in der intensiven Schlussszene
zur bezwingenden Emotionalität. Zuvor verharrt das Drama der verfolgten
Unschuld in lebloser Starre, Michael Volle singt den Widerling Filipo
als wenn's der Dr. Falke in der Fledermaus wäre und Raul Hernandez bleibt
stimmlich ohne hörenswerte Empathie.
Dazu vermittelt das Opernorchester kaum Emotionen; nun ist das Orchester
der Zürcher Oper nicht das Tonhallen-Orchester: aber das eher indifferente
Musizieren ist wohl dem blassen Auftritt des wenig engagierten Tausendsassas
Marcello Viotti zuzuschreiben. Verzicht auf Opern-Illusion und Vertrauen
auf eher zufällige "Ideen" kennzeichnen das Regie-Konzept Daniel Schmids,
verbalisiert im Programmheft.
Das Bühnenbild ("....eine Nacht, in der alles geschieht und nichts geschieht.....")
und die Kostüme bleiben ähnlich unverbindlich.
Das Publikum goutiert die TV-Aufzeichnung offensichtlich als Nobilitierung
des Events: undifferenzierter Applaus. (frs) |
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