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Melodram
Von Franz R. Stuke
Szenen; die Tschaikowski bei seiner Puschkin-Oper "vergaß", animierten
Prokofjew zu einem Onegin-Melodram von bezwingender Intensität. Gerd Albrecht
und die Wiener Symphoniker intonieren exakt, können den Klang von Prokofjews
dramatisch begleitender Komposition aber nur ansatzweise realisieren -
allerdings entstehen magische Momente im Zusammenhang mit der russischen
Sprachmelodie der geradezu fantastischen Moskauer Sprecher: zumal Maria
Kulikowa und Alexander Bobrowski zelebrieren artifiziell-eindringliche
Sprachbilder Tatjanas und Onegins!
Das spröde Violinkonzert von Egon Wellersz mit der handwerklich stupenden
Joanna Madroszkiewicz ging dem Melodram voraus: große Teile des blasierten
Musikvereins-Publikums reagieren ob der ungewohnten Werke hart an der
Grenze der Impertinenz - schon zur Pause: Taktstock fällt, Publikum geht.
Keine Zierde für einen der renommiertesten Konzertsäle der Musikwelt!
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