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Traumspiel
"Das Leben ist eine Komödie, die Welt
ist die Bühne!" Diese Cenerentola-Konzeption findet ihre glänzende Entsprechung
in einem magischen Bühnenbild von Jason Southgate mit surrealistischen
Versatzstücken und einer Puppenspielbühne mit den agierenden Stellvertretern
der handelnden Personen in entsprechend schrillen Kostümen (Nicky Shaw).
Keith Warner focussiert das turbulente Geschehen auf das Unsterblich-Komödiantische,
entwickelt ein phantasmagorisches Traumspiel voller Spielwitz, "Scherz,
Satire, Ironie und tieferer Bedeutung".
Limburgs Symphonie Orkest lässt unter Roland Boer einen federnden Rossini
hören, steigert sich in den Finali zu rauschend-opulenten Klangwellen.
Dazu agiert ein begeisterungsfähiges Ensemble auf höchsten Touren, comedia
dell'arte mit Slapstick-Effekten auskostend. Nerys Jones ist eine realität-erträumende
couragierte Cenerentola, die unbestrittene Hauptperson mit brillanten
Läufen, Koloraturen und Trillern. Mit Mary Hagerty und Heather Shipp sind
die wirbelnd-zickigen Töchter Clorinde und Tisbe zu bewundern; Erwin Feith
verströmt als getarnter Prinz tenorales Legato, Anthony Marber ist der
kongeniale Diener Dandini; Frans Kokkelmans präsentiert sich als souveräner
deus ex machina Alidoro, während Eric Roberts als buffonesker Magnifico
Probleme mit dem rasanten Parlando Rossinis hat.
Nach anfänglicher Skepsis lässt sich das erwartungsvolle Publikum in Venlos
Maaspoort vom Zauber des Traumspiels hinreißen und reagiert schließendlich
mit Jubel. (frs)
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