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Belcanto-Lust
Ein lustvoller Abend mit brillanter Belcanto-Kultur! Das munter aufspielende Wuppertaler Ensemble fasziniert mit perlender Belcanto-Kunst, lässt Koloraturen und stilsichere Verzierungen hören, die Emotionen evozieren und die animierende Ästhetik dieses exquisiten Gesangsstils beglückend hörbar werden lässt. Elena Fink ist die impulsiv-selbstbewusste Norina mit einer ungemein klangschönen Stimme, die sich zu sicher-flexiblen Höhen aufschwingt und niemals angestrengt wirkt. Diese stupende Leichtigkeit des Singens lässt auch Markus Schäfer als leidenschaftlicher Ernesto hören – sein wandlungsfähiger Tenor ist auch in Dynamik und wechselnden tempi von hinreißendem Einfühlungsvermögen. Thomas Laskes listiger Malatesta besticht mit einem agilen Bariton, dem auch diffizile Akzentuierungen großartig gelungen! Noe Colin gibt den Pasquale als überdrehte Karikatur des – widersprüchlich – heiratswilligen Hagestolzes, stimmlich permanent präsent mit viel Ausdruck.
Evan Christ begleitet diesen zauberhaften Gesang mit den eher konventionell aufspielenden Bergischen Sinfonikern recht zuverlässig, lässt aber die vibrierende Leichtigkeit des heiteren Spiels vermissen – und verstört zudem durch mehrere verpatzte Einsätze.
Die junge Marie Robert vertraut in ihrer vorlagen-gemäßen Inszenierung auf die Prinzipien der commedia dell’ arte und lässt den agilen Sänger-Darstellern Raum für individuelle capricen; Psychologie und gesellschaftskritische Verweise bleiben außen vor.
Jürgen Liers Bühne ist dominiert durch klappbare hohe Wände, aus denen intimere Räume entstehen, die aber vor allem eine große Fläche lässt für das Agieren der Protagonisten.
Die Wuppertaler Bühnen verlegen in der Umbauzeit ihres Opernhauses Premieren ins Bergische Land. Ein animiertes Solinger Publikum goutiert die lockere Präsentation des problemfrei verstandenen Donizetti-Werks, feiert die exzeptionellen sängerischen Leistungen mit begeistertem Szenen-Applaus und stürmischem Schluss-Beifall! (frs)
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