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Lustvoll
Es geht, das Projekt der Kooperation der drei bergischen Großstädte: Im
Theater Solingen findet die Wuppertaler Produktion uneingeschränkte Zustimmung,
und die regionalen Bergischen Symphoniker spielen unter Romely Pfund erfrischend
lebhaft auf. Für das an Produktionen des Opern-Mainstreams auf gängigem
Verbrauchs-Niveau gewöhnte Solinger Publikum eine herzlich positiv aufgenommene
Innovation.
Bendas lustvolles Intermezzo um eheliche Treue-Ansprüche von 1756 bietet
in der kongenialen Einrichtung von Brian Michaels viel eingängige Harmonik.
Die Regie verzichtet auf stereotype commedia dell'arte-Konstellationen,
setzt vielmehr auf erotischen appeal mit den auf Erfüllung wartenden Trieben.
Sophisticated ist der gesamte Duktus, ein heiteres Spiel mit einem durchaus
liebevollen Unentschieden im Kampf der Geschlechter.
Birgit Angele reduziert die Bühne auf aussagestarke Metaphern: ein stilisiertes
Bett in senkrechter Position als Prospekt hinter einerpräzis assoziierbaren
Straße - viel Raum für die beiden intensiv agierenden Protagonisten.
Elena Fink ist eine elegante Erscheinung mit erotischer Ausstrahlung -
und mit einer wunderbar leuchtenden Stimme. Edgardo Zayas gibt den Ehemann
Bazzotto als Vorläufer des soften latin lover - beherrscht mit legatoreiner
Intonation auch die anspruchsvollen Koloraturen der spätbarocken Vorgaben
des avantgardistischen Komponisten Bendas.
Die Bergischen Symphoniker erreichen mit erfrischend-emotionalem Spiel
aller Instrumentengruppen unter der hochmotivierten Romely Pfund den Standard
der vorangegangenen Orpheus-Präsentationen in Wuppertal: sie beleben die
Begeisterung für eine Musik zwischen Händel und Mozart! (frs) |
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