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Fakten zur Aufführung 

TANNHÄUSER
(Richard Wagner)
29. März 2002


Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin


DIE HOFFNUNG LEBT

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Wolfgang Quetes inszeniert Wagners Künstlerdrama mit permanenten Bezügen zur Wagner-Biographie, zeigt, dass es ein richtiges Leben nach dem falschen geben kann. Tannhäuser ist egozentrisch, kein Gottsucher, er hat Elisabeth offenbar nie geliebt, Verlierer ist das reaktionäre Papsttum: der Stab blüht doch - eine effektvolle Apotheose der Hoffnung!

Die Mecklenburgische Staatskapelle vermeidet unter Ivan Törzs jedes falsche Pathos, kostet die immanente Dynamik sehr klangschön aus und lässt viele bislang ungehörte Feinheiten erleben.

Die Bühne von Heinz Balthes (Symbolik als Verweise auf die historisch kontroversen Spielorte: Wartburg/Pariser Oper) und die farbenfrohen Kostüme von Jose Manuel Vasquez unterstreichen das Bemühen um "wahrhaftiges Theater" (Felsenstein), verzichten auf opulenten Schwulst.

Als Elisabeth ist Helen Donath zu erleben: traumhaft in den Phrasierungen, innig in den lyrischen Passagen. Man versteht nur nicht, was sie an dem eher unbeteiligten Heinrich findet: Wolfgang Neumann bleibt in dem spröden Regie-Konzept die Chance zum nicht-fanatischen Ausdruck persönlichen Leids. Das gelingt ihm - nach eher zurückhaltenden Beiträgen im Sänger-Wettstreit mit der Rom-Erzählung grandios. Der Wolfram Ryng Suk Hans kommt als eher invers gerichteter Grübler, ohne Schmalz, aber sehr emotional. Thomas Mehnert ist als Landgraf der "Hüter der Tugend", kraftvoll-kernig! Dagegen bleibt die Venus Renate Düerkops blass, emotionale Leidenschaften werden erst mit ihren Schlusstönen nachvollziehbar.

Diese "Gala" findet im renovierungsbedürftigen Mecklenburgischen Staatstheater (Wer sitzt schon gern auf stachligen Sprungfedern?) vor spärlich besetzen Rängen statt - schade! (frs)