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Oper wie zu Vaters Zeiten: Jalousien-Lamellen-Wände,
farbig beleuchtet, konventionell-assoziatives Ambiente (Bühne Reinhart
Zimmermann), aufwendig-traditionelle Kostüme (Angela C. Schuett) und eine
fantasielose Personenführung (Regie: Matthias Kaiser) ergeben einen wenig
inspirierenden Opernabend. Da wurde nicht im Fundus von Libretto und Partitur
geschürft, da verlassen sich die Beteiligten auf an- und abschließende
Verweise auf den "Theaterkönig"; doch bleibt die angedeutete Hinterfragung
der Politik als "Theater" bloße Behauptung - und das am konkreten Ort,
an dem der Saarland-Ministerpräsident die CDU-Ablehnung der Zuwanderungsentscheidung
im Bundesrat als "Theater" offenbarte: Eine verpasste Chance!
Sergio Panajias Riccardo erschöpft sich im tenoralen Engagement, ist aber
darstellerisch viel zu konventionell, stimmlich eng, ohne großen Atem,
ohne Durchhaltevermögen in den Höhen. Guido Baehrs Renato gibt einen strammen
Bariton, phrasierend um Konturen bemüht; der Ulrica von Maria Pawlus fehlt
das hintergründig Geheimnisvolle (aber sie ist an die regielich unbeholfenen
Vorgaben gebunden), und Stefanie Krahnenfeld intoniert den Oscar äußerst
stimmsicher, bleibt darstellerisch auf läppische Gesten beschränkt. Und
Naira Glountchadze belebt als unbeteiligt wirkende Amelia hoch-dekorativ
die Bühne, vermag der Figur mit flatternder Stimme aber keine emotionalisierende
Kontur zu vermitteln: ein Opfer der egoistischen Männerwelt? Es ergibt
sich keine schlüssige "Lesart" der Rolleninterpretation.
Das Saarländische Staatsorchester unter Michele Carulli begleitet das
Ensemble zuverlässig, gewinnt aber niemals der Musik Verdis elektriesierende
Effekte ab, vertraut auf erwartete Klänge.
Ein unkritisches Publikum nimmt das Gebotene als gegeben hin: routinemäßige
Akzeptanz und einige spitze Jubelschreie. Doch: weit im Südwesten lassen
sich so keine Lorbeeren gewinnen. (frs) |
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