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Das "Lied" war Mozarts bevorzugte
Form sicherlich nicht. Die relativ wenigen Beispiele (55 - Schubert brachte
es auf 600!) leisten keinen Beitrag zur Vervollkommnung der Gattung, orientieren
sich musikalisch eher am Geschmack kleiner italienischer Arien und thematisieren
eher unbedeutende Texte - Okkassionsarbeiten eines Genies eben!
Andreas Baesler hat zwei Dutzend dieser Lieder dramaturgisch arrangiert;
ein paar grüne Stufen, malerische Rokokokostüme (Viola Schütze) reichen
aus, um die zumeist erotischen Texte (auch das legendäre KV 231 "Leck
mich im Arsch") zu einem Reigen von Liebeleien zu kombinieren, lustvoll
präsentiert vom Ensemble des Rostocker Volkstheaters: durchaus pikant
gespielt, einschmeichelnd vorgetragen - ein lockerer "Mozart-Sound" erfüllt
den wunderbar stilpassenden Barocksaal am Rostocker Markt.
Volkher Häusler begleitet zurückhaltend am Flügel, spielt einfühlsame
Intermezzi.
Zuhörer: ca. 50 freudig mitgehende Mozartfreunde. Ein hoch sympathisches
Ereignis, das weitere Verbreitung verdient! (frs) |
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