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Hatte die Neuburger Kammeroper 1999
im fröhlichen Ambiente Izouards "Cendrillon" heiter präsentiert, so setzte
sie im Sommer 2000 die Reihe fast vergessener "kleiner" Opern mit Spohrs
"Zemire und Azor" erfolgreich fort.
Horst Vladar ist als Regisseur (soviel Zurückhaltung wie möglich), Dramaturg
(Einrichtung des Stückes nach vielen Originalquellen) und Sängerdarsteller
(Vater Sander als unaufdringliche Erscheinung) die "Seele" des sommerlichen
Vergnügens.
Unter Alois Rotteneicher spielt der Akademische Orchesterverband München
in kleiner Besetzung romantisch-frisch seinen Part, nimmt die Musik nicht
ernster als sie 1819 gemeint war, entlockt ihr aber die heiteren Seiten
Spohrschen musikalischen Phantasierens mit viel Liebe zum hörenswerten
Detail.
Das junge Ensemble verströmt viel Spielfreude und mit Ulrike Jöris ist
eine Zemire zu erleben, die nicht nur anrührend spielt, sondern auch die
Koloraturen - neben den lyrischen Passagen - sehr schön perlen lässt.
Das Publikum im Schlosstheater applaudierte herzlich, und die Neuburger
Kammeroper hat neue Freunde gewonnen. Viel Glück für den Sommer 2001!
(frs) |
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