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Alt-Verona
Die Burg Monschau ist nicht die Arena di Verona – und historisierende Kostüme allein, verbunden mit gravitätischen Auftritten, vermitteln noch lange keine mediterrane Opern-Atmosphäre. Die Produktion der Bolschoi Oper Minsk ist eine langatmige Aneinanderreihung von Soli und unbeholfenen Ensembles, verzichtet auf jegliche szenische Interpretation und vertraut allein Verdis musikalischem Ingenium.
Wilhelm Keitel gelingt es denn auch, mit dem animierten Orchester der Oper Minsk, die so mitreißende Musik mit ihren lyrischen Passagen, voluminösen Partien und eruptiven Leidenschaften immer wieder lodernd aufleuchten zu lassen.
Und mit Vladimir Petrov als Nabucco, Nina Sharubina als Abigaille, Sergei Frankovsky als Ismael, Dmitry Kapilov als Zaccaria sowie Elvira Rizhanovitch als Fenena und Alexandr Keda als Oberpriester belegt das Minsker Ensemble seine Kompetenz in Sachen Verdi-Gesang; hervorzuheben die stupende Fähigkeit des Chors zu kollektivem Gesang!
Das treue Publikum feiert den Abschluss der neun Tage mit sage und schreibe fünf verschiedenen Opern (und einer Operette, eine Gala, einem Musical und einem Kinder-Stück) mit angemessenem Applaus - und hohen Erwartungen auf das kommende Jahr! (frs) |
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