Ohne Märchen-Illusionen
Ein steriler Bühnenraum wie eine fiese Hotel-Lobby (Bühne Silke Willrett und Marc Weeger) – aller Illusion beraubt.
Jörg Behr lässt distanziert agieren, der Teufel ist weiblich besetzt, Abläufe driften auseinander, eine Haltung wird nicht erkennbar.
Markus Heinrich ist ausweglos auf einem Parcours der ideellen und materiellen Realitäten, Wünsche und Verführungen. Kerstin Brix gibt einen androgynen „Teufel“ mit viel Emphase, setzt assoziationsreiche Akzente. Jeannette Werneckes Diana-Prinzessin entspricht einem unerfüllbaren Traumbild.
Giuliano Betta betont mit dem exakten Kammerensemble der Niederrheinischen Sinfoniker den dekompositorischen Aspekt der Strawinsky-Musik, vermeidet jede Nähe zu Emotionen des „leidenden“ Soldaten.
Das Publikum in der Fabrik Heeder folgt gespannt, rätselt am Ende über die „Botschaft“. (frs)
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