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Eine hyperrealistische Flughafensituation;
lähmendes Ambiente (Bühne Giles Cadle), Paare und Singles mit ihren Beziehungsdefiziten,
abgeschlossen vom üblichen Drumherum, konfrontiert mit sich - und dem
hilfesuchenden Flüchtling. Entwicklung der Situation, Krise (der Flug
fällt aus, Wartezeit), ambivalentes Ende mit Flug in die Träume, zurücklassend
den Hoffnungslosen. Richard Jones inszeniert intensiv handlungsbezogen.
David Parry beweist mit dem Noordhollands Philharmonisch Orkest die kommunikative
Qualität der Musik Johathan Doves mit ihrer Ableitung aus der miminalistischen
Schule, aber durchaus an Brittens Musiksprache erinnernd.
Das Ensemble beeindruckt durch Spielfreude und souveräne Beherrschung
der sängerischen Herausforderungen - ganz besonders hervorzuheben der
exzellente Sopranist Christopher Robson, phänomenal in der Darstellung
des Leidenden mit bezwingender Emotionalität in der Stimmgebung! Anklänge
an die Dramaturgie der anglo-amerikanischen short-stories mit ihrer Weisheit
des "life is going on" und der Verhaltenskomik trivialer Comedies mit
ihrem Wissen um die Tragik des Alltagsverhaltens überzeugt das aufmerksame
Publikum im brandneuen Rabotheater in Hengelo.
Standing ovations für Solisten, Orchester und Regieteam. Die Produktion
der Glyndebourne Touring Opera ist angekommen - und (wetten dass?) "Flight"
wird erfolgreich nachgespielt! (frs) |
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