Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

IL PRIGIONIERO
(Luigi Dallapiccola)
29. Juni 2007
(Premiere: 24.5.07)

Staatsoper Hannover

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


Tickets

(0511) 99 99 11 11

 

zurück       Leserbrief

Folter durch Hoffnung

Lauri Vasar – er verkörpert Ängste, Unerträglichkeiten physischer Folter, lastende Einsamkeit, erlebt Visionen und klammert sich existentiell an Hoffnungen. Diese Verkörperungen archetypischer Menschlichkeit gelingen dem hoch-sensibilisierten Darsteller mit bezwingender Intensität. Und seine stimmlichen Variationsmöglichkeiten geben diesen aufwühlenden Emotionen atemraubenden Ausdruck. Als mit-leidende Mutter fasziniert Khatuna Mikaberidze, als Kerkermeister und Großinquisitor ist Robert Künzli aasig-brutal präsent.

Andrea Schwalbach inszeniert die Gewaltmechanismen brutaler Systeme, entlarvt den Zynismus der Folter durch Hoffnung und bewirkt durch konzentriertes Bühnen-Handeln das permanente Mit-Leiden des Publiklums.

Anne Neuser baut eine Bühne aus überwältigenden Betonmauern, die nur im Licht-Käfig des Gefangenen Raum für das Bild tiefster Verzweiflung bietet.

Lutz de Veer erreicht mit dem offenbar engagierten Niedersächsischen Staatsorchester eine Dichte der Interpretation, die den Intentionen Dallapicollas (1949 – nach den Erfahrungen des Faschismus) sehr nahe kommt. Die Intensität des musikalischen Ausdrucks wird zur komplexen Kommunikation!

Diese darstellerisch, sängerisch, musikalisch, räumlich und inszenatorisch konzentrierte Bühnen-Kunst bleibt bei dem konzentriert mitgehenden Publikum nicht ohne Wirkung:

Betroffenheit und Hochachtung für die erlebten exorbitanten künstlerischen Leistungen! (frs)