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Fakten zur Aufführung 

DON GIOVANNI
(Wolfgang A. Mozart)
28. Dezember 2005

Kampnagel Hamburg
Ensemble Resonanz

Points of Honor                      

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Neue Mozart-Power

„Auf Kampnagel“ – eigentlich ein etabliertes Zentrum sog. Alternativ-Kultur – spielt der Giovanni auf einem breiten Steg, umgeben von Blumenflächen, einer bühnenbreiten Spiegelwand am Ende, dem Orchester am Kopf und dem Publikum in U-förmigen Tribünen (Bühne Michael Schaltenbrand). Der Steg wird zur turbulenten Spielfläche für Solisten und Orchester.

So gerät in der körperbetonten Regie von Andreas Bode der Giovanni zu einem faszinierenden Panoptikum hektischer Aktionen als Ausdruck elementarer Emotionen. Akademische Interpretationsversuche philosophischer Art spielen dabei keine Rolle – das Leben mit seiner Lust, seinen Träumen, seinen wilden Enttäuschungen wird selbst zum Gegenstand.

Das junge Ensemble agiert mit ungebrochenem Elan und mit stimmlicher Bravour: die Elvira Catrin Kirchners verzehrt sich in Liebe und Hass, phrasiert in selten gehörter Intensität; Evelina Dobraceva gibt der Anna intensivste Kraft; Daniel Ochoa ist ein Giovanni mit superben Stimmmöglichkeiten, die er im wirbelnden Agieren realisiert; Lars Grünwoldts Leporello überzeugt als ambivalenter Diener, Olivia Stahn ist eine hin- und hergerissene Zerlina, Till Schulze ein hilfloser Masetto, Jung Kee Ahn ein irritiert-verunsicherter Ottavio, und Dong-Won Seo gibt dem Komtur voluminös-raumfüllenden Klang.

Titus Engel dirigiert das hoch perfekte Ensemble Resonanz mit großer Leidenschaft, lässt selbstbewusst-alternative Arrangements für Streicherensemble zu einem exzellenten Hör-Erlebnis werden. Und die Musiker zelebrieren Mozarts Musik as young as never – fantastisch!

In der Kampnagel-Fabrik trifft sich ein begeisterungsfähiges Publikum: jung und neugierig, älter und kenntnisreich – alle sind hingerissen vom wirbelnden Sturm des Spiels und der Musik! (frs)

PS: Schade, dass es kein Programmheft gibt – die Akteure haben es verdient.