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Man wundert sich schon wenn man erleben
muss, wie ein renommiertes Haus wie die Hamburger Staatsoper dem Publikum
eine Opern-Produktion präsentiert, die alles das bietet, was Vorurteile
gegenüber Oper ausmacht: altmodisch, leidenschaftslos, vequast pseudo-realistisch.
Gian-Carlo del Monaco hat 1988 Opas Oper inszeniert im handwerklich perfekten,
aber total uninspirierten Nachbau eines sizialianischen campiello von
Michael Scott - mit klischeehaftem Bühnengeschehen und vielleicht die
Chance zum kostümierten Konzert bietend. Anno 2001 wirkt das wie eine
museale Parodie.
Die Solisten fühlen sich offenbar nicht wohl: Ildiko Komlosis Santuzza
wirkt hysterisch, der Turiddu und der Bajazzo Kristjan Johannsons ist
weit weg von bezwingender Italianita, die ansonsten famose Gabriele Rosmanith
wirkt als Nedda eher putzig und allein Philippe Rouillon gewinnt als Alfio
und Tonio sängerische Bühnenstatur.
Dass der Abend nicht als Karikatur in Erinnerung bleibt, liegt zum einen
am vortrefflichen Chorgesang und zum anderen an der routinierten Leitung
des Philharmonischen Staatsorchesters durch Janos Kulka.
Ein Publikum, zusammengesetzt aus eher gelegentlichen Repräsentations-Opern-Besuchern
(in Hamburg findet die spektakuläre Internorga-Messe statt!), genießt
die Aura der Opern-Konvention und hält das Gesehene für applauswürdig.
(frs) |
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