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Alles klar: der beklagenswerte Alltag
der Frauen von heute wird gespiegelt mit der unseligen Hexen-Story. Das
ist dramaturgisch o.k., die Chansons und Couplets sind so, wie sie erwartet
werden; die Musik ist barmusik-kabarettesk konsumierbar; das Ambiente
in der ehemaligen Schlosserei eines aufgelassenen Unternehmens keine "Kathedrale
der Arbeit", aber ein Ort der Erinnerung an die existentielle Besinnung
auf die Wurzeln des Lebens im industriellen Umfeld.
Marilyn Bennett und Tanja Schun sind attraktive Hexen und Alltagsfrauen,
nutzen alle Gelegenheiten zu kabarettistischer Attitüde in Gestik und
rauchigem Gesang - doch: "alles richtig" ist offenbar nicht "alles stimmt"!.
Vielleicht ist dabei der Bistro-Charakter des Ortes daran beteiligt: Der
Kneipier wird mit seinem Ausschank für die Theaterbesucher in den hinteren
Reihen zum Mit-Darsteller: Abräumen von Flaschen und Gläsern während der
Aufführung, Rumoren am hochpreisig-mageren Büfett stören ungemein. (frs) |
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